„Supermond“ und Komet zusammen am Himmel zu sehen

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Der Komet Tsuchinshan-ATLAS (C/2023 A3) von der ISS aus kurz vor Sonnenaufgang fotografiert.
Bild:NASA / Matthew Dominick

Der Komet Tsuchinshan-ATLAS ist seit einigen Tagen am Himmel zu sehen. Nun kommt noch ein sogenannter Supermond hinzu.

Ein Supermond bezeichnet das Ereignis, wenn der Mond als Vollmond etwa den erdnächsten Punkt auf seiner Umlaufbahn erreicht. Das geschieht im Durchschnitt vier Mal im Jahr – nach einem strengeren Kriterium in Bezug auf die Erdnähe des Vollmondes auch deutlich seltener. Der Ausdruck „Supermond“ ist entsprechend kein wissenschaftlicher Begriff und wird in der Astronomie im Allgemeinen auch nicht verwendet. Die Begriffe für die Extremfälle des Abstandes zwischen Erde und Mond sind Apogäum und Perigäum. DIGITAL FERNSEHEN berichtete bereits vor zwei Jahren über ein solches Supermond-Ereignis. Die Vorsilbe „super“ suggeriert eine besondere Bedeutung und oft wird eine besondere Größe des Supermondes gegenüber normalen Vollmonden benannt. Zwar mag der Mond beim Betrachten eines Supermondes größer erscheinen, der tatsächliche Größenunterschied etwa zu einem Vollmond ist mit dem Auge nicht wirklich feststellbar. Dies liegt zum einen am geringen faktischen Größenunterschied, andererseits auch daran, dass es am Himmel an direkten Vergleichsobjekten fehlt. Ein weiterer Faktor für die scheinbare Größe des Mondes kann seine Nähe zum Horizont sein. Der „Supermond“ soll morgen gegen 18.00 Uhr im Osten aufgehen. Streng genommen entfernt er sich dann schon wieder von der Erde.

Komet Tsuchinshan-ATLAS ist auch zu sehen

Ebenfalls am Himmel zu sehen sein wird der Komet Tsuchinshan-ATLAS, auch unter dem etwas sperrigen Namen „C/2023 A3“ bekannt. Bereits seit ein paar Tagen kann man den Himmelskörper aufgrund seiner Helligkeit zum Teil auch ohne Fernglas erkennen. Entdeckt wurde Tsuchinshan-ATLAS im Januar 2023. Der Komet nahm immer weiter an Helligkeit zu. Am 27. September erreichte er seinen Sonnennächsten Punkt und befand sich ungefähr im Bereich der Umlaufbahn des Merkur. Man nimmt an, dass der Himmelskörper aus der Oortschen Wolke kommt und zum ersten Mal ins innere Sonnensystem vorgedrungen ist. Etwa seit der zweiten Oktoberwoche ist Tsuchinshan-ATLAS im Westen des Abendhimmels zu sehen und entfernt sich seit dem 12. Oktober wieder von der Erde. Der Sonnenbeobachtungssatellit SOHO hatte den Kometen ebenfalls in den Blick genommen. Die ESA machte daraus ein kleines Video. Am morgigen 17. Oktober soll es möglich sein, nach Sonnenuntergang den Kometen und nach Mondaufgang gleichzeitig auch den Supermond zu sehen.

19 Kommentare im Forum
  1. Ich hoffe, das sollte lustig gemeint sein. Wir waren gestern draußen, mein bester Schulfreund und ich, da wo ich gerade bin. Hoch auf die Anhöhe (huch, Schlamm im Wald, hat ja doch mehr geregnet als vermutet!). Auf dem Feld fuhr in schon fast völliger Dunkelheit ein Landwirt seine Runden und brachte Gift aus (warum in Dunkelheit, ist doch legal?). Am Ende des dortigen Ortes dann weiter Blick ins Land - aber Schleierwolken am Horizont. Nix zu sehen. Neben uns hatte ein Mann sein Fotostativ aufgebaut, auch er zog dann, als es zunehmend kalt und neblig wurde, wieder ab. Vorher zeigte er uns noch seine Fotos von vorgestern an leicht anderem Standort. Geniale Aufnahmen. Der Mond war dann auch von Wolkenstreifen verdeckt. Ging da, wo ich war, gar nichts. Der Weg zurück voll durch den Wald war mal wieder ein Lehrstück, wie schlecht man eigentlich bekannte Umgebungen einschätzen kann, wenn man nur den Lichtkegel einer kleinen Taschenlampe zur Verfügung hät. Abstände verschätzt, Abzweige verpasst, Schuhe saudreckig vom Schlamm. Und als ich meinen Schulfreund um 21 Uhr zum Zug brachte, sah der Himmel wieder wolkenlos aus. Aber vielleicht auch nicht nahe des Horizontes. Muss wohl heute Abend wieder los, diesmal aber Fahrrad und auf der Straße.
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