
Als alternative Überschrift könnte auch stehen: „Kampf der Giganten“. Denn genau das ist es, was jetzt gerade seinen Anfang nimmt. Denn nun steigt ein zweiter wirklich großer Player ein, der sein eigenes Internet-Satellitensystem aufzubauen beginnt. Ab wann? Ab dem 9. April, also in wenigen Tagen!
Wer ist der zweite große Player?
Den ersten Player kennen wir seit Jahren: Starlink. Hinter Starlink steckt bekanntlich der Gutfreund des US Präsidenten Donald Trump, Elon Musk. Der macht sich weltweit aktuell gerade wenig Freunde und so kommt der Aufbau eines alternativen Internet-Satellitensystems gerade jetzt zur richtigen Zeit. Der neue Player am Markt ist niemand geringerer als Amazon.
Was ist Kuiper?
In diesem Zusammenhang ist es das von Amazon im Aufbau befindliche Kuiper Satellitensystem. Dabei hat sich Amazon großes vorgenommen und steht zudem unter Zeitdruck. Denn die US-Regulierungsbehörden haben festgelegt, dass Amazon bis Juli 2026, also in grob 15 Monaten, die Hälfte aller vorgesehenen Satelliten gestartet haben muss. Eine Monsteraufgabe! Denn wir sprechen dabei von nicht weniger als über 1.600 Satelliten.
In der zunächst anvisierten ersten Ausbauphase soll das Kuiper-System 3.236 Satelliten umfassen.
Wie will Amazon das schaffen?
Amazon hat nicht weniger als 80 Satellitenstarts gebucht. Dazu mussten Verträge mit verschiedenen Partnern abgeschlossen werden. Darunter auch Arianespace, Blue Origin und ULA. Sogar die Dienste des Konkurrenten SpaceX werden dafür in Anspruch genommen.
Erster Start am 9. April
Der erste Start der Amazon Kuiper-Satelliten trägt den Namen KA-01 und ist zwischen 18 und 21 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit vorgesehen. Von Cape Canaveral in Florida sollen 27 Kuiper-Satelliten mit einer Atlas-V-Rakete von United Launch Alliance, kurz ULA, zunächst in eine Höhe von 450 km gebracht werden. Von dort steigen die Satelliten aus eigener Kraft in ihre vorgesehene Umlaufbahn. Diese soll sich in 630 km Höhe befinden.
Wo werden die Kuiper-Satelliten positioniert?
Drei Umlaufbahnen sind vorgesehen. In 630 km Höhe sollen 1.156 Satelliten positioniert werden, die mit einer Bahnneigung von 42 Grad um die Erde kreisen werden. Weitere 1.296 Satelliten sollen auf 610 km Höhe gebracht werden, wo sie mit einer Bahnneigung von 52 Grad unseren Planeten umrunden. Zuletzt sollen weitere 784 Kuiper-Satelliten auf 590 km Höhe gebracht werden. Dort werden sie eine Bahnneigung von 33 Grad einnehmen.
Wirklich Konkurrenz für Starlink?
Davon dürfen wir ausgehen. Derzeit ist Starlink zwar mit rund 8.000 Satelliten im All noch klar im Vorteil. Aber Amazon hat etwas, was Starlink fehlt: eine enorme Marktmacht. Über seine weltweite Verkaufsplattform sollte es Amazon ein Leichtes sein, Kunden für sein eigenes Satellitensystem zu begeistern. Gepaart mit günstigen Einstiegsangeboten lässt sich so binnen kurzer Zeit ein beachtlicher Kundenstock aufbauen.
Antennengröße soll Übertragungsgeschwindigkeit bestimmen
Die für das Kuiper-System angebotenen Antennen soll es in verschiedenen Größen geben. Die kleinste soll eine Kantenlänge von 18 cm besitzen und Verbindungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s zulassen. Mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm bietet sie sich besonders für den mobilen Einsatz an. Mit der größten Antenne soll bis zu 1 GBit/s erreicht werden. Ihre Abmessungen sollen bei 50 x 76 cm liegen.
Ab wann ist Kuiper nutzbar?
Das kann jetzt sehr schnell gehen. Anscheinend sieht Amazon vor, erste Dienste noch im heurigen Jahr anzubieten. Auf welchen Märkten, wird sich noch weisen.
Auch interessant: