Die Bundeswehr rüstet im All auf und will noch vor Weihnachten zwei weitere Aufklärungssatelliten in den Weltraum schicken. Im hohen Norden der Britischen Inseln ist derweil einer von mehreren geplanten sogenannten Spaceports im Vereinigten Königreich genehmigt worden.
Sie beobachte „die Erde nicht nur mit einer Kamera, sondern mit Radar – sie können also auch nachts Aufnahmen machen und durch Wolken hindurchschauen“, sagte der Kommandeur des Weltraumkommandos, Michael Traut, dem „Tagesspiegel“ (Montag). Das ermögliche der Bundeswehr, relevantes Geschehen auf der Erdoberfläche viel besser zu beobachten. Nach Informationen der Zeitung hat Elon Musks Raumfahrtunternehmen Space X den Start für den 22. Dezember angesetzt.
Bundeswehr will demnächst weitere Satelliten ins All schicken
Die neuen Satelliten sollen im niedrigen Erdorbit, also in einer Höhe unter 2000 Kilometern die Erde umkreisen. Sechs solcher Satelliten hat die Bundeswehr laut Generalmajor Traut schon im All. Darüber hinaus hat sie demnach zwei geostationäre Satelliten, die in 36.000 Kilometern Höhe um die Erde rotieren.
In Großbritannien hat währenddessen ein kleiner Weltraumbahnhof erstmals eine Genehmigung für vertikale Raketenstarts ins All erhalten. Damit könnten 2024 die ersten zivilen Raketen von der Spitze der nördlichsten britischen Insel Unst abheben, die zu den schottischen Shetland-Inseln im Nordatlantik gehört. Mit als Erste wollen die deutschen Unternehmen Rocket Factory Augsburg und Hyimpulse einen der drei Startplätze nutzen, um kleinere Raketen ins All zu schießen, die Satelliten von der Größe eines Schuhkartons aussetzen sollen.
Britischer Weltraumbahnhof erhält Genehmigung für Raketenstarts
Die Aufsichtsbehörde Civil Aviation Authority (CAA) erteilte am Sonntag eine Lizenz für Unst und bestätigte damit, dass der private Weltraumbahnhof die Sicherheits- und Umweltbedingungen erfülle. Jährlich dürfen bis zu 30 Starts stattfinden. Bisher wurden rund 30 Millionen Pfund (34,9 Mio Euro) in die Entwicklung investiert.
Der zuständige CAA-Direktor Tim Johnson sprach von einem bahnbrechenden Moment für die Branche. „Dies markiert den Beginn eines neuen Kapitels für die britische Raumfahrt, da Raketen bald Satelliten von Schottland aus in die Umlaufbahn bringen könnten“, sagte Johnson einer Mitteilung zufolge.
Unst im hohen Norden der Britischen Inseln ist einer von mehreren geplanten sogenannten Spaceports im Vereinigten Königreich, davon liegt ein weiterer in Schottland. Die Regierung hofft, dass die Raumfahrtindustrie im kommenden Jahrzehnt Tausende Arbeitsplätze schafft und mehrere Milliarden Pfund zur britischen Wirtschaft beitragen wird. Der erste Start eines umgebauten Jumbojets als fliegende Startrampe für Weltraum-Satelliten war im Januar im südwestenglischen Cornwall aber gescheitert.
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