Die Internationale Raumstation ist bereits länger im All als das ursprünglich vorgesehen war. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos gab nun den Zeitplan für den Bau einer eigenen Raumstation bekannt.
Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos gab bekannt, dass man 2027 mit dem Aufbau einer eigenen Raumstation beginnen wolle. Für dieses Jahr sei der Start des ersten Forschungs- und Energiemoduls geplant. Die weiteren für den Aufbau einer Raumstation nötigen Knoten-, Kopplungs- und Basismodule sollen bis 2030 gestartet werden. Damit soll bereits der Kern der sogenannten „Russian Orbital Station“ fertig und funktionsfähig sein. In einer zweiten Phase dann von 2031 bis 2033 sollen weitere Module folgen. Als Kosten wird in einer Pressemeldung ein Preis für das Projekt von 608,9 Milliarden Rubel (ungefähr 7 Milliarden USD) bis 2032 angegeben.
Flankiert werden soll das Projekt unter Anderem durch die Entwicklung eines neuen Raumtransporters und einer Trägerrakete, sowie Infrastruktur am Boden. Roskosmos-Chef Juri Borissow sagte Pressemeldungen zufolge, dass das Projekt offen für die Teilnahme internationaler Partner sei. Explizit benannt wurden afrikanische Staaten und Länder der BRICS-Gruppe.
Konflikte auf der Erde betreffen auch die ISS
Die Internationale Raumstation wird vorraussichtlich bis 2030 im All bleiben. Gerade erst wurde vermeldet, dass SpaceX beauftragt worden sei, einen speziellen Schlepper für das sogenannte Deorbiting der Raumstation zu entwickeln. Der Plan ist, die Station in einem unbewohnten Teil des Pazifiks niedergehen zu lassen. Ursprünglich war es vorgesehen, dass die Internationale Raumstation bis 2020 in Betrieb bleibt. Ihr Einsatzzeitraum wurde aber zuerst bis 2024 und im letzten Jahr bis 2028 verlängert. Die NASA, die ESA und auch die CSA haben bereits ihr Interesse bekundet, die Station bis 2030 nutzen zu wollen.
Seit der Annexion der Krim durch Russland gibt es immer wieder Spannungen bei der und Aussagen über die Kooperation zwischen Russland und anderen internationalen Partnern in Bezug auf die Raumfahrt. Auch der aktuelle Roskosmos-Direktor Juri Borissow äußerte sich spätestens seit dem russischen Überfall auf die Ukraine öffentlichkeitswirksam und zumeist nicht deeskalierend (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Aktuell deuten die Aussagen von Seiten der russischen Weltraumbehörde Roskosmos allerdings darauf hin, dass man bis 2028 am Weiterbetrieb der ISS interessiert ist.
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- df-mir-atlantis: nasa.gov