Kein Raumfahrer, sondern Roboter Fedor ist mit einem Sojus-Raumschiff auf dem Weg zur ISS. Er soll ein Wegbereiter sein, wenn künftig Raumfahrer zum Mond fliegen wollen. Kurz zuvor montierten Raumfahrer einen Landungssteg an der ISS-Außenhülle.
Russland hat ein Raumschiff mit einem Roboter zur Internationalen Raumstation ISS geschickt. Die Sojus-Trägerrakete sei am Donnerstagmorgen erfolgreich vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet, teilte die Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Der Frachter soll die ISS am Samstag erreichen. Neben Nahrungsmitteln bringe er auch Pakete und Medikamente für die Besatzung. Statt Raumfahrern saß diesmal der Roboter mit dem Namen Fedor in der Raumkapsel. An der ISS hatten kurz zuvor zwei Astronauten einen Landungssteg zum Andocken privater Raumschiffe montiert.
Fedor soll erstmals in der Schwerelosigkeit des Alls getestet werden. Künftig soll der Roboter Roskosmos zufolge für «gefährliche Aufgaben» an Bord der ISS und bei Weltraumspaziergängen eingesetzt werden. Der Roboter mit der Bezeichnung Skybot F-850, der mit Kopf, Armen und Beinen dem menschlichen Körper ähnelt, soll zunächst nur kurze Zeit im All bleiben und danach wieder zur Erde zurückkommen.
Fedor dient gleichzeitig als eine Art Versuchspassagier für Testmissionen. Russischen Medienberichten zufolge könnte ein solcher Roboter auch zum Mond fliegen als Vorbereitung für Flüge von Kosmonauten. Der Roboter kann auch twittern. Derzeit arbeiten auf der ISS drei US-Amerikaner, zwei Russen und ein Italiener.
Wenige Stunden vor dem Start der Rakete hatten zwei US-Astronauten einen Außeneinsatz an der ISS beendet. Sie brachten einen weiteren Adapter zum Ankoppeln privater Raumtransporter an. Die Raumfahrer Andrew Morgan und Nick Hague brauchten sechs Stunden für die Montage.
An dem Adapter sollen nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa künftig die Raumschiffe Starliner des US-Luftfahrtunternehmens Boeing und Raumkapseln der Firma SpaceX andocken. Der Landungssteg war erst vor wenigen Wochen zur ISS gebracht worden. Die Astronauten verbanden den Adapter, der einem großen Ring ähnelt, mit Strom- und Datenkabeln und brachten eine Kamera daran an.
Die USA wollen in Zukunft wieder selbst bemannte Flüge zur ISS schicken. In den vergangenen Jahren waren sie auf die russischen Sojus-Raumschiffe angewiesen. 2011 hatten die Amerikaner die Flüge mit dem Space Shuttle eingestellt. [dpa]
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