Die Internationale Raumstation ISS könnte nach den Vorstellungen Russlands künftig auch als Zwischenstopp für Raumschiffe bei längeren Flügen ins All dienen.
„Es ist unmöglich, in den fernen Weltraum zu gelangen, ohne auf diesem Weg Treppenstufen in Form einer erdnahen Station zu haben“, sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Montag der Agentur Interfax zufolge. Das russische Segment der ISS könnte mit neuen Modulen erweitert werden, damit auch andere Länder wie Indien andocken können.
Die USA planen eine Raumstation zwischen Erde und Mond, die eines Tages auch als Zwischenstation für Flüge zum Mond und zum Mars dienen könnte. An dem Projekt wollte sich auch Russland beteiligen. Rogosin sagte nun, man sei an einer internationalen Basis auf der Mondoberfläche interessiert. „Wir konzentrieren uns nicht auf eine Umlaufbahn des Mondes.“ Roskosmos und die Russische Akademie der Wissenschaften forschten bereits für solche bemannten Missionen.
Rogosin stellte klar, dass sein Land auch dann an der Raumstation festhalten wolle, sollten die Amerikaner aus dem milliardenschweren Projekt aussteigen. „Wir glauben, dass wir die Station behalten können.“ Russland verfüge über die technischen und technologischen Fähigkeiten, die ISS weiter um die Erde fliegen zu lassen.
Bislang ist der Betrieb des Raumlabors bis 2024 gesichert. Es ist über 20 Jahre alt. Die internationale Kooperation könnte auch um einige Jahre verlängert werden. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump wollte zuletzt eine Privatisierung der Station vorantreiben.
Die Gesamtkosten liegen seit 1998 nach Schätzungen bei weit über 100 Milliarden US-Dollar (über 87 Milliarden Euro). Zu den exakten Ausgaben halten sich die an der ISS beteiligten Länder bedeckt. [dpa]
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