Raumsonde „Juice“ absolviert Vorbeiflug-Manöver und schießt Fotos

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Renderbild der Raumsonde "Juice" vor der Erde
Bild: ESA

Die Raumsonde „Juice“ hat auf ihrem noch einige Jahre andauernden Flug zum Jupiter eine erste riskante Situation erfolgreich absolviert. Beim Vorbeiflug-Manöver an Mond und Erde schoss die Sonde einige Fotos.

Die Raumsonde „Juice“ (Jupiter Icy Moons Explorer) der ESA hat ihr Vorbeiflug-Manöver an Mond und Erde am 19. und 20. August erfolgreich absolviert. DIGITAL FERNSEHEN berichtete im Vorhinein. Dabei schoss die Raumsonde planmäßig Fotos und konnte diese bei ihrem Vorbeiflug auch übermitteln. Während der größten Annäherung an die Erde allerdings befand sich „Juice“ in einem „Ground station visibility gap“, sodass kein Kontakt bestand. Das nächste Mal wird die Raumsonde im September 2026 zu einem weiteren Vorbeiflug an der Erde erwartet. Die vielen Manöver dienen dazu, Schwung zu holen, damit die Sonde es mit möglichst wenig Treibstoff bis zum Jupiter beziehungsweise seinen Monden schafft und dort auch noch abgebremst werden kann. Die Manöver sind dabei sehr aufwändig berechnet und es besteht kaum Spielraum für Abweichungen.

Das Vorbeiflug-Manöver am Mond beschleunigte nach Angaben der ESA die Raumsonde um 0,9 km/s (relativ zur Sonne) und lenkte sie in Richtung der Erde. Das Manöver an der Erde verlangsamte „Juice“ dann um 4,8 km/s (relativ zur Sonne) und lenkte die Raumsonde auf ihren Weg zur Venus. Insgesamt sei durch die zwei Manöver eine Kursänderung um 100° in Bezug auf den Ursprungskurs erfolgt. Beide Manöver hätten, so die Informationen der ESA, eine Treibstoffersparnis zwischen 100 und 150 Kilogramm ermöglicht. Alle Bilder, die die Sonde während der Manöver zur Erde funkte, veröffentlichte die ESA auf der Website des „Planetary Science Archive„.

Das Primärziel der Mission ist die Erforschung der Galileischen Monde

Die primäre Mission von „Juice“ besteht darin, die Jupitermonde Europa, Ganymed und Kallisto zu erforschen. Diese Monde werden zusammen mit Io auch als Galileische Monde bezeichnet, da der Gelehrte Galileo Galilei sie mit Hilfe eines Fernrohrs entdeckte. Besonders Ganymed soll dabei im Detail untersucht werden. Ein besonderes Augenmerk soll darauf gerichtet werden, ob die genannten Monde Leben ermöglichen beziehungsweise auch bewohnbar sein können. Ganymeds Oberfläche besteht aus Wassereis und bringt damit bereits eine wichtige Voraussetzung mit. Zusätzlich gibt es wohl eine – wenn auch extrem dünne – Sauerstoffathmosphäre und ein Magnetfeld. Dies ist ebenfalls selten im Sonnensystem. Der Mond spielt in vielen Werken aus Literatur, Film und Fernsehen ein Rolle.

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