Die Europäische Kommission hat einen Plan für ein europäisches Satelliten-Konnektivitätssystem vorgestellt. In Anbetracht von immer mehr Objekten im Orbit macht man sich auch Gedanken über Verkehrsprobleme im Weltraum.
Am heutigen Montag gelang SpaceX um 15 Uhr mitteleuropäischer Normalzeit der planmäßige Start weiterer vier Dutzend „Starlink“-Satelliten an Bord einer „Falcon 9“-Rakete. Beim letzten Aussetzen von „Starlink“-Satelliten gingen nach Angaben des Raumfahrtunternehmens die meisten von ihnen aufgrund eines Sonnensturms verloren (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Am letzten Freitag veröffentlichte die ESA Bildmaterial, das die Raumsonde „Solar Orbiter“ aufgenommen hatte. Darauf und auf den zeitgleichen Aufnahmen des SOHO-Weltraumobservatoriums vom 15. Februar ist eine große Sonneneruption zu sehen. Hierbei handelte es sich nach Angaben der ESA um die größte Sonneneruption, die mit der Sonne selbst zusammen aufgenommen wurde. Das SOHO zum Beispiel nutzt bei der Beobachtung solcher Materieauswürfe aus der Sonne einen Verdunkler, der die Sonne selbst ausblendet.
Das Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic bietet seit dem 16. Februar die Möglichkeit, Tickets für einen Platz an Bord ihrer Flüge zu erwerben. Als Preis gibt das Unternehmen 450.000 US-Dollar an, von denen 150.000 US-Dollar anzuzahlen sind. Der Rest des Preises wird vor dem tatsächlichen Antritt des Fluges fällig. Mit der Reservierung eines Platzes erhält man auch Zugang zur „Future Astronaut membership community“, um unter Anderem an „money-can’t-buy“-Erlebnissen, Veranstaltungen und Reisen teilnehmen zu können. Zum Anlass des Starts des „public sale“ der Reservierungstickets wurde auch ein neuer Markenauftritt inklusive neuem Logo vorgestellt. Ein wenig überraschend trat letzte Woche Chamath Palihapitiya von seinem Posten als Chairman des Board of Directors von Virgin Galactic zurück. Als Gründe für den abrupten Rückzug spekulieren Medien darüber, dass ein Zusammenhang zu eher unglücklichen Äußerungen in einer Ausgabe seines Podcasts bestehen könnten. Auch auf den Preisverfall der Virgin Galactic-Aktie wird in entsprechenden Artikeln verwiesen.
Europäische Kommission mit Plan für eigenes Satellitensystem und Weltraumverkehrsmanagement
Eine Pressemeldung der Europäischen Kommission von letzter Woche beschreibt „Vorschläge für ein weltraumgestütztes sicheres Kommunikationssystem der EU und ein nachhaltiges Management des Weltraums“. Dabei solle die Verfügbarkeit eines Zugangs zu „sicheren und kosteneffizienten Satellitenkommunikationsdiensten“ garantiert werden und kommerzielle Dienste privater Unternehmen gefördert werden. Man wolle eine Verschlüsselung auf Quantenkommunikationstechnologien nutzen. Die Kosten eines solchen Systems beziffert die Pressemeldung auf 6 Milliarden Euro. Den größten Anteil an den Kosten sollen Investitionen aus dem Privatsektor decken. Man verspricht im Rahmen dieser öffentlich-privaten Partnerschaft „positive Spillover-Effekte auf die Wirtschaft“ und darüber hinaus sollen auch die Bürgerinnen und Bürger der EU profitieren.
In Anbetracht von immer mehr Objekten im Erdorbit wird es auch dort immer enger. Laut der Pressemeldung will man deshalb für ein Weltraumverkehrsmanagement Initiativen schaffen, um die Nutzung des Weltraums zu fördern. Dabei wolle man die eigene strategische Autonomie und Industrieinteressen zu schützen. Dies solle „unverzüglich, kollektiv und auf multilateraler Ebene“ geschehen und die Nutzung des Weltraums solle eine „sichere, geschützte und nachhaltige“ sein. Dabei geht es nach Angaben der Pressemeldung auch darum, Technologien zu entwickeln, die bei der Identifizierung und Verfolgung von Weltraumfahrzeugen und -müll helfen.
Lesen Sie bei Interesse ebenfalls weitere DIGITAL FERNSEHEN-Artikel aus der Rubrik „Raumfahrt aktuell“.
Bildquelle:
- Solar Orbiter Sonneneruption: ESA