Südkorea hat am Donnerstag erstmals eine selbstgebaute Trägerrakete getestet. Außerdem ist eine Ariane-5-Trägerrakete mit zwei Telekommunikationssatelliten an Bord ist mit einem Tag Verspätung ins All gestartet.
Die Rakete hob am frühen Sonntagmorgen deutscher Zeit vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana ab, wie der Raketenbetreiber Arianespace mitteilte. Ursprünglich sollte die Rakete am Samstagmorgen starten. Der Start wurde wegen zusätzlicher Kontrollen verschoben.
An Bord der Rakete ging der Satellit „Syracuse 4A“ für die Behörde für Rüstungsbeschaffung DGA im Auftrag des französischen Verteidigungsministeriums ins All. Der Satellit soll dabei französische Streitkräfte auf der Welt vernetzen. Zudem transportierte Ariane 5 den Satelliten „SES-17“ für den luxemburgischen Betreiber SES in die Höhe. Der Telekommunikationssatellit soll Highspeed-Verbindungen im Atlantik, der Karibik und auf den amerikanischen Kontinenten bringen. Beide Satelliten wurden erfolgreich im All ausgesetzt, teilte Arianespace auf Twitter mit.
Für Arianespace ist der zweite Start in diesem Jahr mit einer Ariane 5 in mehrerer Hinsicht besonders. Denn die Rakete ist 1,5 Meter höher als gewöhnlich und bringt mit einer Gesamtlast von 11,2 Tonnen die bisher schwerste Last einer Ariane-5-Trägerrakete ins All.
Südkorea startet erste selbstgebaute Weltraumrakete
Die Rakete ist um 17 Uhr Ortszeit (10 Uhr MESZ) vom Naro Space Center nahe südlichen Küstenorts Goheung gestartet. Südkoreanische Fernsehsender haben den Start live übertragen. Bei der 200 Tonnen schweren Rakete, die eine Satellitenattrappe in die Erdumlaufbahn bringen soll, handelt es sich um den sogenannten Typ „KSLV-II“. Dies gelang jedoch leider nicht. Womit auch die Mission als gescheitert gilt. Alle drei Antriebsstufen sollen dabei korrekt gezündet haben. Doch der Satellit konnte nicht die gewünschte Höhe von 700 Kilometern erreichen.
Die Regierung in Seoul plant aber trotzdem weiterhin, als Teil ihres Weltraumprogramms in den kommenden Jahren unter anderem Kommunikationssatelliten und Mondsonden in Umlauf zu bringen. Der Raketenstart war ursprünglich eine Stunde früher geplant. Doch laut Angaben des Wissenschaftsministeriums gab es Verzögerungen bei der Inspektion der Ventile am Flugkörper.
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Bildquelle:
- Ariane_5_2: © Arianespace