In der vergangenen Woche gab es mehrere Zwischenfälle bei Starts von Raketen. Ob ein bemannter Raumflug verschoben werden muss, ist noch nicht klar.
Am vergangenen 12. Juli mitteleuropäischer Zeit gab es beim insgesamt 354. Start einer „Falcon 9“-Rakete einen Zwischenfall. Dabei konnte die zweite Stufe ihren Brennvorgang nicht ordnungsgemäß durchführen. Als Ergebnis konnten die 20 Starlink-Satelliten, die die „Falcon 9“ transportierte, nicht in den vorgesehenen Orbit gehoben werden. Dadurch werden diese Satelliten bald wieder in der Athmosphäre verglühen. Nach Angaben des Unternehmens SpaceX, das die Rakete betreibt, habe der Orbit am niedrigsten Punkt eine Höhe von 135 Kilometer gehabt. Durch den erhöhten Widerstand in einem so niedrigen Orbit verlieren die Satelliten laut SpaceX pro Umlauf ungefähr 5 Kilometer an Höhe. SpaceX gab weiter bekannt, dass man versuche, diese Satelliten zu kontaktieren um die bordeigenen Triebwerke zu zünden. Bei einigen der Satelliten sei der Kontakt erfolgreich gewesen.
Als Folge des durchaus seltenen Zwischenfalles hat die US-amerikanische FAA (Federal Aviation Administration) ein vorläufiges Startverbot für alle „Falcon 9“-Raketen angeordnet, bis die Situation untersucht worde sei. Dies sei bei solchen Zwischenfällen üblich und gelte voraussichtlich so lange, bis eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit für zukünftige Start ausgeschlossen werden könne. Durch die Enge Taktung der Starts der „Falcon 9“-Raketen ist es wahrscheinlich, dass dies den Zeitplan von SpaceX deutlich durcheinander bringen wird. Im Rahmen des sogenannten „Polaris“-Programmes des Milliardärs Jared Isaacman sollte eigentlich eine bemannte, kommerzielle Mission namens „Polaris Dawn“ bereits am 31. Juli abheben. Dabei soll ein „Crew Dragon“-Raumschiff auf einer „Falcon 9“-Rakete starten und der erste private Weltraumspaziergang statt finden. Über den ersten Raumflug des Weltraumtouristen berichtete DIGITAL FERNSEHEN.
Auch Rückschlag für chinesisches privates Raumfahrtunternehmen
Das unter dem Markennamen iSpace firmierende chinesische private Raumfahrtunternehmen hat ebenfalls einen unerfolgreichen Startversuch seiner Rakete gemeldet. Eine „Hyperbola-1“ genannte Rakete hob am 11. Juli mit drei Wettersatelliten an Bord vom Kosmodrom Jiuquan in der Wüste Gobi ab. In einer Meldung gab das Unternehmen später allerdings bekannt, dass die vierte von vier Stufen nicht wie gewünscht funktionierte und damit die Mission gescheitert sei. Damit gelangen dem Unternehmen bisher drei von sieben Startversuchen.