Nach einigen Fehlschlägen, gab man inzwischen einen neuen Zeitplan für den Betankungstest des „Space Launch Vehicle“ bekannt. Der „Starliner“ absolvierte einen Test ohne Crew und die Raumsonde Voyager gibt Rätsel auf.
Die NASA hatte in den letzten Monaten einige Probleme mit dem „Space Launch System“. Mehrere Betankungstest wurden bereits abgebrochen und der Termin für den Start der „Artemis 1“-Mission immer weiter verschoben. Nun wurde ein neuer Termin für das sogenannte „wet dress rehearsal“ bekannt gegeben. Am Morgen des 6. Juni soll es soweit sein. Dann will man anfangen, die Rakete zum Startplatz zu fahren, wo frühestens am 19. Juni der Betankungstest beginnen soll. Man habe inzwischen die benötigten Reparaturen oder Ergänzungen der Systeme durchgeführt. Unter anderem sei ein Leck begutachtet, ein Ventil ausgetauscht und weitere Sensoren hinzugefügt worden.
Für ein anderes Projekt konnte am 19. Mai wenigstens ein Erfolg vermeldet werden. Der sogenannte „Starliner“ hob erfolgreich in den Weltraum ab, absolvierte seinen unbemannten „Orbital Flight Test-2“ und landete 5 Tage später wieder in der Wüste New Mexikos (DIGITAL FERNSEHEN berichtete im Vorfeld). Der zweite Testlauf war allerdings nötig geworden, nachdem beim ersten Test Softwarefehler auftraten. Der „Boe-OFT“ genannte erste Testflug war auch bereits mit einer Verspätung von 2 Jahren abgehoben. Boeing nimmt mit dem Raumschiff neben SpaceX mit seinem „Crew Dragon“ am „Commercial Crew Program“ teil. Das SpaceX-Raumschiff ist inzwischen bereits im Regelbetrieb. Der erste Flug mit Crew steht dabei für den „CST-100 Starliner“ von Boeing noch aus. Immerhin also konnte man dieses Mal bereits erfolgreich an der Internationalen Raumstation andocken und wieder ablegen.
„Voyager 1“ sendet mysteriöse Signale
Am 18. Mai gab die NASA bekannt, dass man seltsame Daten untersuchte, die man von der Raumsonde „Voyager 1“ empfing. Die Raumsonde wurde 1977 gestartet und sendet seitdem regelmäßig Daten zur Erde. Sie ist das Objekt, das Menschen bislang am weitesten von der Erde aus ins All schossen. Inzwischen ist sie mehr als 155 Astronomische Einheiten (das heißt mehr als 23 Milliarden Kilometer) von der Sonne entfernt – Tendenz immer weiter steigend. Neben den wissenschaftlichen Daten, die die Sonde bereits nach Hause funkte, hat sie mit einer goldenen Schallplatte auch eine Botschaft der Menschheit für etwaige Außerirdische an Bord.
Nun also gab die NASA bekannt, dass die jüngsten von der Sonde empfangenen Daten nicht wiedergäben, was an Bord geschehe. Die Telemetrie-Daten seien ungültig, möglicherweise zufällig generierte Werte. Dabei sei keines der „fault protection systems“ an Bord ausgelöst worden, die Antenne sei ebenfalls noch auf die Erde ausgerichtet. Ungewöhnlich sei das nach 45 Jahren Betrieb nicht, zumal sich die Sonde in einem Bereich des Weltraums befinde, wo noch kein Raumschiff vor ihm war. Interessant könnte es natürlich werden, sollte die Sonde etwa anfangen, sich selbst als „V’Ger“ zu identifizieren – Trekkies wissen bescheid. Wer wissen möchte, wo sich „Voyager 1“ und ihre Schwestersonde „Voyager 2“ inzwischen befinden, kann auf der Webseite der NASA selbst nachschauen.
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Bildquelle:
- Starliner OTF-2 Launch: NASA/Joel Kowsky