Möglicherweise Ende September neuer Startversuch für Nasa-Mondmission „Artemis 1“ | Indien plant erste Raumfahrtmission mit Menschen an Bord für 2024.
Die US-Raumfahrtagentur Nasa hofft auf einen neuen Startversuch für die krisengeplagte Mondmission „Artemis 1“ womöglich noch in dieser Woche. Der 23. oder der 27. September würden momentan angepeilt, teilte die Nasa mit. Zuvor solle es noch eine Testbetankung geben. All diese Termine stünden jedoch noch nicht endgültig fest und könnten sich auch noch verschieben.
Zuvor waren vor gut drei Wochen zwei Startversuche fehlgeschlagen – unter anderem wegen eines undichten Tankschlauches (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Das Raketensystem war daraufhin vorerst zurück in den Hangar am Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gebracht worden.
Problemgeplagte Artemis-Mondmission
Auch bei früheren „Artemis“-Tests waren schon Probleme aufgetreten, die schließlich eine erste wesentliche Verzögerung des Projekts zur Folge hatten. Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm sollten eigentlich bis 2024 wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person.
Indien will derweil voraussichtlich im Jahr 2024 erstmals Menschen ins All schicken. Die eigentlich für dieses Jahr geplante Mission „Gaganyaan“ sei wegen Corona verzögert worden, sagte der indische Minister für Wissenschaft und Technologie, Jitendra Singh, laut der örtlichen Nachrichtenagentur IANS am Donnerstag. Die Pandemie habe das Training von dafür vorgesehenen Astronauten in Indien und Russland beeinträchtigt. Bei einem Testflug soll voraussichtlich im kommenden Jahr ein humanoider, also menschenähnlicher Roboter ins All fliegen.
Indien plant erste Raumfahrtmission mit Menschen an Bord für 2024
Das indische Weltraumprogramm hat vor allem der nationalistische Premier Narendra Modi vorangetrieben. Er will so zeigen, dass sein Land international bedeutender wird. Indem es Menschen ins All schickt, hofft Indien unter anderem auf Fortschritte bei kostengünstigen Weltraummissionen und der Wissenschaft. Das Land ist dafür bekannt, viele Satelliten relativ günstig ins All zu schießen, auch für andere Länder. Wegen Corona wurden mehrere Projekte verschoben – unter anderem eine erneute Mondlandung mit Namen „Chandrayaan-3“, nachdem ein früherer Versuch missglückt war. Nun sei sie fürs kommende Jahr geplant, hieß es.
Einige Experten kritisieren, dass das Schwellenland mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern viel Geld für große Weltraumprojekte ausgibt, während noch viele Menschen in Armut leben.
Bildquelle:
- df-artemis-1: Nasa