Raumfahrt Aktuell: Neue Astronauten, All-Touristen und eine Esa-Mission

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Esa ClearSpace; © esa.int
© esa.int

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat vier Frauen und sechs Männer als künftige Astronauten vorgestellt, Weltraum-Touristen starten mit einer russischen Sojus-Rakete zur ISS und die Esa will Exoplaneten erkunden – gebündelte Space-News in „Raumfahrt Aktuell“.

Russland fliegt wieder Touristen zur ISS 

Erstmals seit zwölf Jahren starten wieder Weltraum-Touristen mit einer russischen Sojus-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS. Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa und sein Assistent Yozo Hirano werden am Mittwoch (8.38 Uhr) vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe Kasachstans in Zentralasien abheben. Mit an Bord des Raumschiffes vom Typ Sojus MS-20 ist der Kosmonaut Alexander Missurkin.

Nach mehr als sechs Stunden Flugzeit sollen die drei die ISS erreichen. Dort werden die Weltraum-Touristen laut russischer Raumfahrtbehörde Roskosmos zwölf Tage bleiben. Russland hat bislang eigenen Angaben zufolge sieben Privatmenschen zum Außenposten der Menschheit geflogen. Der US-Millionär Charles Simonyi flog gleich zweimal zur ISS. Zuletzt hob 2009 der kanadische Geschäftsmann Guy Laliberté vom Weltraumbahnhof Baikonur ab. Solche Flüge kosten nach Angaben des auf Weltraum-Tourismus spezialisierten US-Unternehmens Space Adventures umgerechnet zwischen 44 Millionen und 53 Millionen Euro.

Esa plant Mission zur Erkundung von Exoplaneten 

Die Europäische Weltraumagentur Esa will in einer neuen Forschungsmission die Beschaffenheit und Entwicklung von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems untersuchen, die andere Sterne umkreisen. Die Mission „Ariel“ – ein Weltraumteleskop, das ins All geschossen wird – könnte dabei helfen, herauszufinden, ob es anderswo im Universum Leben oder einen erdähnlichen Planeten gebe, wie es in einer Mitteilung der in Paris ansässigen Esa vom Dienstag hieß.

„Ariel“ soll ab 2029 in einem Zeitraum von vier Jahren Langzeitbeobachtungen von etwa 1000 sogenannten Exoplaneten vornehmen. Die Esa erhofft sich dadurch Einblicke in die frühe Phase der Entstehung von Planeten und Atmosphären sowie deren Weiterentwicklung. Konkret will man die chemische Zusammensetzung vorbeiziehender Exoplaneten sowie deren thermische Strukturen untersuchen. Dabei soll der Fokus insbesondere auf warmen und heißen Planeten liegen. Exoplaneten wurden erstmals 1995 beobachtet. Seitdem wurden mehr als 5000 von ihnen identifiziert. Bereits mit der Esa-Mission „Cheops“ untersucht die Europäische Weltraumagentur einige von ihnen. Über die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre von Exoplaneten sei bisher jedoch nur wenig bekannt.

Die Esa beauftragte den europäischen Flugzeugbauer Airbus mit dem Bau des Raumfahrzeugs für die Forschungsmission. Der Auftrag hat laut Mitteilung einen Wert von rund 200 Millionen Euro.

Nasa stellt künftige Astronauten vor 

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat vier Frauen und sechs Männer als künftige Astronauten vorgestellt. Sie seien aus rund 12 000 Bewerbern ausgewählt worden, die sich nach einem entsprechenden Aufruf Anfang 2020 gemeldet hätten, teilte die Nasa am Montag mit. Voraussetzungen für eine Bewerbung waren: US-Staatsbürgerschaft, Master-Abschluss in einem naturwissenschaftlichen Studienfach, mindestens zwei Jahre Berufserfahrung oder mindestens 1000 Stunden Flugtraining und das Bestehen eines Fitnesstests.

Die zehn erfolgreichen Bewerber im Alter zwischen 32 und 45 Jahren kommen aus vielen verschiedenen Regionen der USA. Nach einem rund zweijährigen Training ab Januar können sie dann an Nasa-Missionen teilnehmen. Bei der Ausschreibung zuvor hatte sich 2017 eine Rekordzahl von 18 000 Menschen beworben. Elf Männer und Frauen waren ausgesucht worden. Insgesamt hat die Nasa in ihrer Geschichte bislang rund 360 Astronauten ausgewählt, um die 50 stehen derzeit aktiv zur Verfügung.

Bildquelle:

  • Esa-ClearSpace-2: © esa.int
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