Das „Solar Dynamics Observatory“ hat ein großes koronales Loch beobachtet, das möglicherweise Polarlichter auslösen wird. BepiColombo machte Audioaufnahmen.
Die in Zusammenarbeit zwischen der japanischen Weltraumbehörde JAXA und der europäischen ESA betriebene Raumsonde BepiColombo hat, wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete, ihr sechstes und letztes Swing-by-Manöver Anfang Januar erfolgreich absolviert. Die dabei gesammelten Daten hat man – wie auch zum Teil bei den vorherigen Swing-by-Manövern geschehen – ausgewertet und aufbereitet. Entstanden sind dabei ein Video, das aus den während des Vorbeiflugs geschossenen Bildern zusammengesetzt wurde, und eine Audioaufnahme, die zeigen soll, wie sich der Vorbeiflug von BepiColombo aus angehört hat. Zu hören sind auf der Aufnahme überwiegend Vibrationen der Raumsonde, aber auch etwa die Auswirkungen davon, dass BepiColombo in den „Schatten“ des Merkur eintrat und ihn wieder verließ. Damit die Frequenzen für das menschliche Ohr hörbar werden, wurden sie entsprechend angepasst. Auch basiert die zur Verfügung gestellte 80-sekündige Datei auf etwa einer einstündigen Audioaufnahme, die im Zeitraffer abgespielt wird.
Ein weiteres Kooperationsprojekt der ESA, diesmal unter der Federführung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE), ist die „Einstein Probe“. Diese startete am 9. Januar erfolgreich an Bord einer „Langer Marsch 2C“-Rakete ins Weltall. Bei der „Einstein Probe“ handelt es sich um ein Röntgenteleskop auf einer Erdumlaufbahn, das zur Beobachtung des Nachthimmels eingesetzt wird. Den Bezug auf Albert Einstein wählte man Medienberichten entsprechend, da man etwa Schwarze Löcher beobachten wollte. Diese Objekt hatte Einstein in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt. Konkret beobachten will man mit der „Einstein Probe“ nun sogenannte „Tidal Disruption Events“. Das sind Begegnungen von Sternen mit supermassereichen Schwarzen Löchern im Zentrum von Galaxien. Bei solchen Ereignissen wird Strahlung im Ultravioletten und Röntgenbereich emittiert, die man mit dem neuen Teleskop beobachten will. Bereits am 15. Januar beobachtete man einen Röntgenstrahl-Ausbruch, der seinen Ursprung wohl in 12,5 Milliarden Lichtjahren Entfernung hatte.
Koronales Loch beobachtet – mögliche Folgen
Das „Solar Dynamics Observatory“ (SDO) hat Medienberichten zufolge ein sogenanntes koronales Loch mit dem Namen CH1268 beobachtet. Koronale Löcher sind, wie der Name bereits vermuten lässt, Bereiche in der die Sonnenkorona eine niedrigere Temparatur und Dichte aufweist. Aufgrund der Struktur des Magnetfeldes der Sonne kann es dazu kommen, dass die Feldlinien des Magnetfeldes nicht eng geschlossen sind, sondern weit in den Weltraum hinein zeigen. Dadurch kann das Plasma der Sonne, das sonst vom Magnetfeld zurückgehalten wird, entlang dieser Feldlinien in den Weltraum entweichen. Eine Folge des Phänomens ist die außergewönliche Beeinflussung des Magnetfeldes und der Ionosphäre der Erde durch das als Sonnenwind austretende Plasma. Mögliche Folgen hiervon sind Nordlichter oder im Extremfall Technik-Störungen auf der Erde. Da die Geschwindigkeit des Plasmas auf dem Weg zur Erde vorhersehbar ist, wird angenommen, dass etwaige Effekte wenige Tage später von der Erde aus zu sehen sein werden.
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