Die US-amerikanische FAA hat ein Bußgeld gegen SpaceX verhängt. Die NASA bereitet den Start von „Europa Clipper“ vor und die ESA zeigt den Merkur ganz aus der Nähe.
Die US-amerikanische Flugaufsichtsbehörde FAA, zu deren Zuständigkeitsbereich auch Raumflüge zählen, hat bekannt gegeben, dass gegen die Firma SpaceX ein Bußgeld von 633.009 USD verhängt wurde. Die Summe setzt sich aus mehreren Bußgeldern zu verschiedenen Vergehen des Weltraumunternehmens zusammen. Die ersten beiden Teilbeträge beziehen sich auf zwei Vorfälle im Mai beziehungsweise Juni 2023. Damals hatte SpaceX zwei Änderungen am Plan für den Start einer „Falcon 9“ mit Zuladung bei der FAA eingereicht. Anstatt auf die Überprüfung und Bestätigung der Änderungen durch die Aufsichtsbehörde zu warten, führte SpaceX den Start einfach inklusive der kurzfristigen Änderungen durch. Hierfür soll das Weltraumunternehmen 350.000 USD an Bußgeldern zahlen. Der andere Fall ereignete sich im Juli 2023. Für den Start einer „Falcon Heavy“-Rakete mit Zuladung nutzte man ein neu gebautes Raketentreibstoff-Depot ohne die Erlaubnis der FAA hierfür abzuwarten. Für den zweiten Fall sollen 283.009 USD fällig werden. Natürlich äußerte sich Elon Musk bereits dahingehend, dass man gerichtlich gegen die FAA vorgehen werde. Bereits vor ein paar Tagen veröffentlichte SpaceX eine Pressemeldung, in der man sich darüber beschwerte, dass Zulassungsverfahren Zeit kosteten – dies gefährde die Führungsposition der USA im Weltraum.
„Europa Clipper“ vor dem Start
Die NASA bereitet sich unterdessen auf den Start des „Europa Clipper“ vor. Ab dem 10. Oktober öffnet sich für die Raumsonde das Startfenster. Dann soll sie von einer „Falcon Heavy“-Rakete auf ihren Kurs zum Jupitermond Europa gebracht werden. Die Jupitermonde stehen im Verdacht, mögliche Ziele für bemannte Missionen zu sein. DIGITAL FERNSEHEN berichtete jüngst etwa über die Raumsonde „Juice“, die ebenfalls in Richtung der Jupitermonde fliegt. Die Raumsonde „Europa Clipper“ wird wie auch „Juice“ einige Vorbeiflug-Manöver benötigen, um voraussichtlich fünfeinhalb Jahre nach ihrem Start von der Erde den Jupiter zu erreichen. Es sind laut NASA insgesamt 49 Vorbeiflüge an Europa vorgesehen. Eine Belastungsprobe stellt dabei das starke Magnetfeld des Jupiters und die daraus resultierende Strahlenbelastung dar. Zur Reduzierung dieser Belastung sind Orbits vorgesehen, die die Raumsonde zumeist außerhalb der Zone der gefährlichne Strahlung halten. Eine Besonderheit stellt die Größe von „Europa Clipper“ dar. Die NASA gibt ihre Maße im ausgefahrenen Zustand mit 30,5 Meter mal 17,6 Meter an. Verantwortlich dafür sind die sehr großen Sonnensegel zur Energieversorgung der Raumsonde. „Europa Clipper“ sei das größte Raumschiff, dass man je bei der NASA für eine „planetary mission“ gebaut habe.
Bereits sein viertes Vorbeiflugmanöver am Merkur absolvierte die Raumsonde „BepiColombo“. Im April diesen Jahres gab es eine Störung bei der Reaktivierung des bordeigenen Ionentriebwerks. Es stellte sich heraus, dass die Sonnensegel nicht mehr genug Leistung erzeugten, weswegen das Triebwerk nicht mehr mit der gewünschten Leistung arbeiten konnte. Als Folge veränderte man die Flugbahn beim anstehenden Vorbeiflugmanöver, sodass diese sogar 35 Kilometer näher als geplant in einer Höhe von ungefähr 165 Kilometern am Merkur vorbeiführte. Die Raumsonde wird aufgrund der geänderten Flugbahn wohl ein knappes Jahr länger brauchen um in die Umlaufbahn um den Merkur einzutreten. Während des Vorbeiflugmanövers machte „BepiColombo“ regelmäßig Fotos, aus denen die ESA ein kleines Video zusammenschnitt.