Beim neuen Weltraumbahnhof in Russland dauert es länger. Auch bei Richard Branson, Jeff Bezos und Elon Musk gibt es Verzögerungen bei den jeweiligen Weltraumprojekten. Außerdem wurde berechnet wo sich ein neunter Planet in unserem Sonnensystem befinden soll.
Die Bauarbeiten an Russlands neuem Weltraumbahnhof Wostotschny ziehen sich nach einem Bericht der dpa in die Länge. Der russische Staatspräsident Putin habe die Baustelle jüngst besucht. Im nächsten Jahr sollen die Arbeiten allerdings abgeschlossen sein, teilte dem Bericht zufolge der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Dann werde mit dem Test der Systeme begonnen. Auf dem rund 6000 Kilometer östlich von Russland gelegene Weltraumbahnhof starten bereits seit 2016 unbemannte Sojus-Raumschiffe. Demnächst sollen dann auch die neuen Angara Trägerraketen zum Einsatz kommen. Langfristig soll die Anlage nahe der chinesischen Grenze Russland vom kasachischen Kosmodrom Baikonur unabhängig machen.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist es beim suborbitalen Raumflug des Milliardärs und Besitzer von Virgin Galactic, Richard Branson, zu einem ernsthaften Zwischenfall gekommen. Da das Raumschiff „Spaceship Two“ nicht steil genug geflogen sei, habe man zeitweise den zugewiesenen Luftraum-Korridor verlassen. Das Magazin „The New Yorker“ berichtete, dass zuerst eine gelbe und im Anschluss eine rote Leuchte im Cockpit des Raumschiffes aufleuchteten. Als Konsequenz muss Virgin Galactic nun den abschließenden Bericht der FAA (Federal Aviation Administration) abwarten, bevor es weitere Flüge geben darf.
Die anderen Teilnehmer am „Space Race“ der Milliardäre waren auch wieder in den Medien zu finden. Hintergrund sind Klagen, die von Blue Origin, dem Raumfahrtunternehmen Jeff Bezos‘, gegen SpaceX, das Weltraumunternehmen von Elon Musk, anstrengt wurden. Eine der Klagen betrifft das Satelliten-System „Starlink“ von SpaceX, das Internetzugang in entlegene Regionen bringen soll. Ein weiterer Streitpunkt ist die Vergabe des Auftrags für eine Mondlandefähre an SpaceX. Gegen diese Entscheidung geht Blue Origin ebenfalls gerichtlich vor. Was folgte waren Äußerungen Musks auf seinem Twitteraccount.
Neunter Planet oder gar Schwarzes Loch?
Nachdem der Planetenstatus des Pluto vor einigen Jahren einer Neudefinition des Planetebegriffs zum Opfer fiel, sind Forscher seit einiger Zeit auf der Suche nach einem neuen Planet Neun. Ausgehend von statistischen Auffälligkeiten von Objekten jenseits des Neptuns versucht man diese mit einem noch nicht beobachteten Planeten in der Größenordnung von Uranus oder Neptun zu erklären. In einer Studie der Forscher Michael E. Brown und Konstantin Batygin haben die beiden nun die über ein mathematisches Modell berechneten Parameter des potentiellen neunten Planeten und vor allem seinen wahrscheinlichen Aufenthaltsort beschrieben. Dies sei ein großer Fortschritt. Brown gibt eine Wahrscheinlichkeit von über 90 Prozent, dass der gesuchte Himmelskörper existiert. Es gibt allerdings auch andere Erklärungsansätze bis hin zur Hypothese eines schwarzen Loches, das die beobachteten statistischen Auffälligkeiten erklären soll.
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- Raketenstart_Baikonur: © Roskosmos