Spannende Nachrichten sendet „Philae“: Auf dem Kometen „Tschuri“ entdeckte das Mini-Labor viele organische Stoffe, darunter auch solche, die auf einem solchen Himmelskörper bisher unbekannt waren.
Der Komet „Tschuri“ enthält viele organische Stoffe – darunter auch vier, die noch nie auf einem solchen Himmelskörper gefunden wurden. Das berichten Forscher um Fred Goesmann vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. Organisches Material auf Kometen ist für die Wissenschaft wichtig, denn einige Forscher glauben, dass Material von Kometen zur Entstehung des Lebens auf der Erde beitrug.
Insgesamt präsentieren Dutzende Wissenschaftler in sieben Artikeln der Fachzeitschrift „Science“ ihre Erkenntnisse zum Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“. Die vier neuen Substanzen – Methyl-Isocyanat, Aceton, Propionaldehyd und Acetamid – sind recht kleine Moleküle. Alle enthalten Kohlenstoff und Wasserstoff, drei auch Stickstoff. Ein weiteres Team fand Hinweise auf größere kettenförmige Moleküle.
„Philae“ landete bei seinem ersten Auftreffen auf „Tschuri“ wahrscheinlich auf einer weichen, körnigen Oberfläche von mindestens 20 Zentimetern Dicke, wie ein Team um Jens Biele vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln berichtet. Die meisten Partikel auf der Region namens Agilkia hätten einen Durchmesser von höchstens einem Zentimeter. Da „Philae“ sich nicht festhaken konnte, gelangte das Mini-Labor mit langsamen Hüpfern auf seinen bislang letzten Landeort namens Abydos, der eine feste Oberfläche hat.
Die europäische Raumsonde „Rosetta“ hatte das Mini-Labor „Philae“ am 12. November 2014 nach zehnjähriger Reise auf dem Kometen abgesetzt. Allerdings gelangte „Philae“ letztlich an eine schattige Stelle – und kann nun weit weniger Sonne und damit Energie tanken als geplant. [dpa/buhl]
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