Am Donnerstag hat die Esa mit der Vega C-Rakete den neuesten Sentinel-1 Satelliten ins Weltall gebracht. Sentinel-1C ist Teil des Copernicus-Programms. Alles Wissenswerte zum Satellit und seiner Mission.
Sentinel-1 – welche Satelliten sind Teil davon und zu welchem Programm gehört die Mission?
Die Sentinel-1-Mission ist Teil des europäischen Copernicus-Programms zur Erdbeobachtung. Sie besteht aus zwei baugleichen Satelliten, die in derselben Umlaufbahn 180 Grad versetzt fliegen, um eine optimale globale Abdeckung zu gewährleisten. Sentinel-1A wurde 2014 gestartet, gefolgt von Sentinel-1B im Jahr 2016. Aufgrund eines technischen Defekts endete die Mission von Sentinel-1B im August 2022, und der Satellit wurde kontrolliert deorbitiert.
Sentinel-1C wird künftig zusammen mit Sentinel-1A die ursprüngliche Zwei-Satelliten-Konstellation wiederherstellen, bevor Sentinel-1D nächstes Jahr Sentinel-1A ersetzt.
Neben dem Sentinel-1-Paar gibt es weitere Sentinel-Satelliten oder sie sind geplant, darunter Sentinel-2.
Welche Technologien stecken hinter den Sentinel-1 Satelliten?
Die Satelliten der Sentinel-1-Reihe sind mit einem fortschrittlichen C-Band-SAR-Radarinstrument ausgestattet. Dieses kann hochauflösende, wetterunabhängige Bilder der Erdoberfläche liefern – bei Tag und Nacht.
Sentinel-1C und 1D erweitern die Kapazitäten durch ein AIS-System (Automatic Identification System), das mit vier Antennen Signale von Schiffen aufnimmt, um maritime Bewegungen präzise zu verfolgen.
Welche Ziele verfolgt die Sentinel-1 Mission?
Die gewonnenen Daten unterstützen zahlreiche Anwendungen, darunter die Überwachung von arktischem Meereis, Eisbergen und Gletschern, die Erkennung von Ölverschmutzungen, die Verfolgung von Schiffen zur maritimen Sicherheit sowie die Überwachung von illegalem Fischfang.
Darüber hinaus wird Sentinel-1 für die Beobachtung von Bodenverformungen durch Erdbeben, Vulkane oder Senkungen sowie für die Kartierung von Wäldern, Wasser- und Bodenressourcen genutzt. Die Mission ist laut Esa ein essenzielles Instrument für humanitäre Einsätze und Krisenreaktionen weltweit.
Wer steht hinter Sentinel-1?
Alle Sentinel-1-Daten sind über das Copernicus Data Space Ecosystem frei zugänglich. Dies erleichtert die wissenschaftliche Nutzung und den Zugang zu umfangreichen Erdbeobachtungsdaten. Die Mission ist ein Gemeinschaftsprojekt der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, der Europäischen Kommission sowie zahlreicher Unternehmen und Institutionen.