
Derzeit befindet sich Satelliteninternet noch fest in der Hand von Elon Musks-Starlink-System mit seinen bislang 7.128 Satelliten (Stand Ende März 2025). Doch die Konkurrenz ist in den Startlöchern. Da wäre einmal Amazon mit seinem Kuiper-System, Eutelsat mit seinen 650 OneWeb-Satelliten und einem vermutlich gigantischen Player, den bislang noch niemand auf dem Schirm hatte.
Was ist da geplant?
Die Shanghai Spacecom Satellite Technology hat 2024 mit dem Aufbau seines Internet-Satellitensystems begonnen. Der erste Start erfolgte am 6. August 2024. Seitdem wurden mit fünf Starts 90 Satelliten in den Weltraum befördert. Im Laufe dieses Jahres soll ihre Zahl noch auf 600 Satelliten anwachsen. Dafür wird es in diesem Jahr noch an die 30 Raketenstarts geben. Geplant ist, bis 2030 nicht weniger als 13.904 Satelliten zu starten.
Was weiß man noch?
Die Satelliten werden in eine Umlaufbahn mit einer Bahnneigung von 89 Grad geschickt. Ihre Flughöhe befindet sich im Bereich von 800 bis 1.100 km. Damit fliegen diese Satelliten deutlich höher, als die des Starlink-Systems. Damit einher geht auch, dass jeder Satellit ein größeres Segment der Erdoberfläche bedienen kann. Soweit bekannt, arbeiten die Satelliten im Ku-, Q- und V-Band. Wobei das Q-Band den Bereich von 40 bis 50 GHz und das V-Band jenen von 50 bis 80 GHz abdeckt. Erste Probleme mit den neuen Satelliten haben bereits Astronomen berichtet: Die Untersuchung der „Qianfan“-Satelliten ergab, dass die Helligkeit der chinesischen Satelliten durch ihre Bauweise so hoch ist, dass sie mit bloßem Auge sichtbar sind und für Störungen bei großen erdgebundenen Observatorien sorgen. SpaceX hatte durch Änderungen in der Bauweise die Sichtbarkeit seiner Satelliten bereits minimiert.
Wie heißt das Satellitensystem?
Der Name des bereits im Aufbau befindlichen Internet-Satellitensystems ist „Qianfan“. Das ist chinesisch und bedeutet „Tausend Segel“. Die offizielle englische Bezeichnung lautet Spacesail Constellation. Ferner wird das neue System auch G60 Starlink genannt.
Wer steckt dahinter?
Hinter diesem Projekt steckt niemand geringerer als China. Es will mit Qianfan ein alternatives Breitband-Satellitennetzwerk zu Starlink aufbauen. Ausgeführt wird das Projekt von Shanghai Spacecom Satellite Technology, kurz SSST.
Erster Erfolg
Die Chinesen wollen mit ihren Qiafan-Satelliten den Weltmarkt bedienen. Bereits jetzt haben sie mit der staatlichen brasilianischen Telekommunikationsgesellschaft TELEBRAS eine Absichtserklärung unterzeichnet, dass Qiafan als exklusives Internet-Satellitensystem in Brasilien eingeführt werden soll.
Auch interessant: