Nachdem die Zwillingssonden Grail fast ein Jahr lang den Mond erkundet haben, will die NASA diese die beiden Flugkörper nun auf dem Mond zur letzten Ruhe betten – mit einem gezielten Absturz.
Nach fast ein Jahr langer Erkundung des Mondes werden die Zwillingssonden Grail an diesem Montag auf dem Erdtrabanten zerschellen. Die waschmaschinengroßen Satelliten Ebb und Flow hätten nur noch sehr wenig Treibstoff übrig, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA am Donnerstag (Ortszeit) mit. Zum Ende der Mission sollen sie deshalb wie von Anfang an geplant im Abstand von nur wenigen Sekunden und mit einer Geschwindigkeit von rund 1,7 Kilometern pro Sekunde auf dem Mond auftreffen.
„Es wird sehr schwer werden, sich zu verabschieden“, sagte die leitende Forscherin der Mission, Maria Zuber. Die Wissenschaft sei enorm vorangekommen mit Hilfe der kleinen Roboter-Zwillinge. Sie sollen auf einem kleinen Berg des Mondes nahe dem Goldschmidt-Krater zerschellen – zuerst Ebb und 20 Sekunden später Flow.
Für ein letztes Experiment sollen die beiden Satelliten nochmals auf Vollgas schalten, um allen restlichen Treibstoff in ihren Tanks zu verbrennen. So können die Wissenschaftler, die zurzeit nicht genau wissen, wie viel die Sonden noch im Tank haben, Informationen über effizienteren Treibstoffeinsatz bei künftigen Missionen sammeln.
Ebb und Flow umkreisen seit Anfang des Jahres den Erdtrabanten und sammeln Daten über dessen innere Struktur und Zusammensetzung. Unter anderem haben sie unterirdische Kanäle entdeckt, die mit erstarrtem Magma gefüllt sind. Dank ihnen wissen Forscher nun auch, dass die Mondkruste etwa so dick ist wie die kontinentale Erdkruste. Zudem haben die Zwillingssonden der Grail-Mission eine hochauflösende Karte des Schwerefeldes des Mondes erstellt. [dpa/ps]
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