Mit einem technisch hochgerüsteten Rover will die NASA ihre Marsforschung vorantreiben. Erst mal heißt es Daumendrücken für einen erfolgreichen Start – ganz besonders nach dem jüngsten Pech Russlands mit seiner Marsmond-Sonde.
Ein neuer, technisch hochgerüsteter Marsrover der NASA ist startklar. Wenn nichts Unvorhergesehenes geschehe, werde „Curiosity“ (Neugier) planmäßig am 25. November auf die Reise zum Roten Planeten geschickt, teilte die US-Weltraumbehörde am Donnerstag (Ortszeit) mit. Demnach sitzt der mit allen technischen Schikanen ausgerüstete Roboter bereits eingehüllt in einer Kapsel an der Spitze seiner Trägerrakete in Cape Canaveral (Florida).
„Curiosity“ ist etwa so groß wie ein Geländewagen und soll im August 2012 auf dem Mars landen, um dort zwei Jahre lang nach organischen Materialien zu suchen – den Grundzutaten für Leben. „Es ist kein Rover, wie man ihn bisher kannte“, erläuterte Doug McCuistion, Direktor des Marsprogrammes der NASA. „Curiosity“ sei das komplexeste von Menschenhand geschaffene Objekt, das jemals auf der Oberfläche eines anderen Planeten platziert wurde.
Der Wissenschaftler bezog sich dabei auf die Fülle ausgeklügelter Instrumente, mit denen die Sonde auf Rädern ausgerüstet ist. Dazu gehören ein Bohrer zur Erforschung von Gesteinsschichten, ein Strahlungsmessgerät und ein Laser, der die chemische Zusammensetzung des Marsbodens in einem Radius von rund sechs Metern erfassen kann.
Geplanter Landeplatz auf dem Planeten ist der Gale-Krater, ein Schlund mit einem Durchmesser von 154 Kilometern, von dessen Boden ein Berg fast 5000 Meter hoch aufragt. Am Fuße dieses Berges soll „Curiosity“ aufsetzen und zu seiner Erkundungstour aufbrechen.
Der Krater, benannt nach dem australischen Astronomen Walter Gale, bietet der NASA zufolge gleich aus mehreren Gründen die besten Voraussetzungen für eine Mission mit reicher wissenschaftlicher Ausbeute. Gesteinsformationen und Sedimente am Grund deuteten darauf hin, dass es hier einmal Wasser gegeben habe. Das wiederum eröffne die Möglichkeit, dass sich tief unter der Oberfläche noch lebende Mikroben befänden.
Aber erst einmal muss der Rover heil ankommen. Was schiefgehen kann, hat gerade Russland erfahren: Eine kürzlich gestartete Marsmond-Sonde schaffte es wegen eines Triebwerksproblems nicht aus dem Erdorbit und kreist seitdem nutzlos um unseren Planeten. NASA-Wissenschaftler McCuistion sagte, die US-Raumfahrtbehörde sei gern bereit zu helfen, sofern sie helfen könne, aber bisher habe Russland nicht um Unterstützung gebeten. [dpa/rh]
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