Bislang steht der Forschungsroboter „Curiosity“ auf dem Mars – aber bald soll er fahren. Aus vielen Möglichkeiten haben sich Nasa-Wissenschaftler für ein Ziel entschieden, das spannende geologische Forschungen verspricht.
Der Marsrover „Curiosity“ soll in ein paar Wochen seinen Landeplatz verlassen und losrollen. In einigen Tagen werde die Fahrtüchtigkeit des Forschungsroboters erstmals getestet, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasaam Freitag bei einer Pressekonferenz im kalifornischen Pasadena mit. Dazu werde der Rover die vier beweglichen seiner insgesamt sechs Räder erst einmal hin- und herwenden. Danach soll er ungefähr drei Meter vorfahren, sich um 90 Grad drehen, und dann zwei Meter zurücksetzen.
„Es gibt viele erste Male für „Curiosity“ in den nächsten Wochen, aber die ersten Bewegungen der Räder, das erste Mal, dass sich der Rover wirklich bewegt, wird etwas sehr Besonderes sein“, sagte Nasa-Manager Mike Watkins.
Die Forscher wissen schon, wo „Curiosity“ (Neugier) hinrollen soll: „Glenelg“ sei ein Punkt auf dem Mars, an dem drei verschiedene geologische Formationen zusammenstießen, sagte Nasa-Manager John Grotzinger. Zum Beispiel seien dort übereinandergeschichtete Felsschichten zu finden. „Wir hatten viele starke Möglichkeiten zur Auswahl. Das ist ein Problem, von dem Planeten-Forscher träumen, aber man kann nur an einem Ort die erste Bohrung durchführen.“
Die Fahrt nach Glenelg werde wahrscheinlich etwa vier bis sechs Wochen dauern. Auf dem Weg soll der Rover bereits loses Gestein vom Boden aufsammeln und analysieren. In Glenelg wird „Curiosity“ – so der Plan – dann erstmals seinen Bohrer einsetzen. Nach einem etwa einmonatigen Aufenthalt in Glenelg soll der Rover nach bisherigem Plan zu einem mehr als 5000 Meter hohen Berg weiterfahren. Dort könnte er etwa gegen Ende des Jahres ankommen.
Ende kommender Woche sollen die Überprüfungen aller wissenschaftlichen Instrumente an Bord des Rovers abgeschlossen sein. Die Wetterstation habe jüngst einen Wert von knapp drei Grad Celsius ermittelt, sagte Grotzinger. Nähere Details zu den Messungen der Station würden in der kommenden Woche bekanntgegeben.
Am Samstag sollte erstmals der Laser ausprobiert werden. Nach den Überprüfungen aller Instrumente werden erste wissenschaftliche Tests an der Landestelle vorgenommen, wie Grotzinger erläuterte. [dpa]
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