Technisch ist die US-Raumfähre „Atlantis“ vor ihrem Abschiedsflug in Topform, aber das Wetter bereitet der Nasa vor dem Finale ihres Space-Shuttle-Programms große Kopfschmerzen. Eine Verschiebung des letzten Starts ist wahrscheinlich.
Tropische Regenschauer und Gewitterstürme in Florida drohen den letzten Start eines US-Space-Shuttles zu verzögern. Es bestehe nur ein Chance von 30 Prozent, dass die Raumfähre „Atlantis“ wie geplant am Freitag zu ihrer Abschiedsreise aufbricht und damit das endgültige Ende der Shuttle-Ära einläutet. „Es sieht derzeit nicht gut aus für einen Start“, sagte Shuttle-Meteorologin Kathy Winters von der Raumfahrtbehörde Nasa am Mittwoch in Cape Canaveral.
Blitz und Donner könnten vor allem das pünktliche Auftanken vor dem Start verhindern. Der Countdown wurde jedoch zunächst nicht abgebrochen, da vor allem die technischen Bedingungen gut sind. „Es gibt bislang keine Probleme“, sagt der für den Start zuständige Nasa-Manager Mike Moses. Da es sich bei Wettervorhersagen nur um Schätzungen handele, sehe er noch keine ausreichenden Gründe für eine Verschiebung des historischen Ereignisses.
Aus der Karibik rolle in den kommenden Tagen eine Welle tropischen Wetters nach Florida hinein, erläuterte Meteorologin Winters. Sie sieht nur eine 20-Prozent-Chance, dass das Auftanken wie geplant stattfinden kann. Damit stünden die Startchancen bei nur noch 30 Prozent.
Sollte doch noch alles nach Plan gehen, wird die Raumfähre „Atlantis“ am Freitag um 17.26 Uhr deutscher Zeit von dem Weltraumbahnhof an der Ostküste Floridas abheben. Ziel ist die Internationale Raumstation ISS. Als Ausweichtermine sind der Samstag und der Sonntag möglich.
Der zwölftägige „Atlantis“-Flug beendet nach rund drei Jahrzehnten das Shuttle-Programm. Zu dem letzen Start werden eine Million Schaulustige in der Region vor den Toren der Großstadt Orlando erwartet. Danach verfügen die USA zunächst mehrere Jahre über keine Weltraumfahrzeuge, die Astronauten ins All befördern können. Die Nasa ist dann auf Mitfluggelegenheiten in den russischen „Sojus“-Kapseln angewiesen. [Marco Mierke/Peer Meinert]
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