Meteorstrom der „Lyriden“ erreicht Höhepunkt

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Eine Fotografie vo nder Internationalen Raumstation aus zeigt die Erde bei nacht mit Meteoren der Lyriden.
Eine Aufnahme von Bord der ISS zeigt Lyriden-Meteore. | Bild: NASA / JSC / D. Pettit

Aktuell sind vermehrt Sternschnuppen am Nachthimmel zu sehen. Diese sind Teil des Meteorstroms der Lyriden, dessen diesjähriger Höhepunkt ansteht.

Bereits seit einigen Tagen sind vereinzelt Sternschnuppen zu sehen, die zum Meteorstrom der Lyriden gehören. Über einen anderen Meteorstrom hatte DIGITAL FERNSEHEN Ende des letzten Jahres berichtet. Die Lyriden sind nach dem Sternbild „Leier“ benannt, dessen lateinischer Name „Lyra“ (beziehungsweise griechisch „λύρα“) lautet. Der Radiant, also der imaginäre Punkt, aus dem die Sternschnuppen zu kommen scheinen, befindet sich nahe des Sternbildes der Leier. Hellster Stern im Sternbild ist Wega, der insgesamt zu den hellsten Sternen am Nachthimmel zählt. Wega liegt mit einen Abstand von 25 Lichtjahren verhältnismäßig nahe an der Sonne und hat eine Helligkeit von ungefähr 0,03mag. Diese scheinbare Helligkeit ist liegt nahe bei 0mag, da Wega früher als Nullpunkt bei der fotometrischen Bestimmung der Helligkeit von Himmelskörper gesetzt wurde. Das lag auch daran, dass die Helligkeit des Stern relativ konstant ist.

Am 22. April jeden Jahres tritt der Höhepunkt des Meteorstroms der Lyriden auf. Das heißt, dass zu diesem Datum wahrscheinlich die meisten dieser Sternschnuppen beobachtet werden können. Für die Lyriden beträgt die Zahl der zu sehenden Sternschnuppen im Normalfall „nur“ 18 ZHR, kann jedoch auch spontan und unregelmäßig deutlich höher liegen. Zum Vergleich: der bekannte Meteorstrom der „Perseiden“ kommt auf eine ZHR (Zenithal Hourly Rate) von 110. Diese Zahl gibt die Anzahl der möglichen sichtbaren Meteore pro Stunde an. Auch ungünstig für die Beobachtung der Lyriden in diesem Jahr ist, dass der Halbmond am Himmel stehen wird und die Sternschnuppen möglicherweise überstrahlt. Eine Visualisierung von Meteorströmen bietet etwa die Website meteorshowers.org.

Komet ist Ursprung der Lyriden

Der Ursprung der „Lyriden“ ist der „Komet C/1861 G1 (Thatcher)“, der nach aktuellen Berechnungen ungefähr 423 Jahre für einen Umlauf um die Sonne benötigt. Nachdem er im Jahr 1861 sogar mit bloßem Auge sichtbar gewesen war, wird er also erst um das Jahr 2284 wieder den sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn erreichen. Der Komet kommt Berechnungen nach seinem Auftreten im Jahr 1861 zufolge der Bahn der Erde um die Sonne relativ nahe. Durch Teilchen, die er auf seiner Bahn zurücklässt, wird der Meteorstrom der Lyriden ausgelöst wird. Dies ist das gleiche Phänomen, das die bereits genannten „Perseiden“ auslöst, dort ist der Komet „109P/Swift-Tuttle“ verantwortlich.

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