Landung geglückt: Chinas „Jadehase“ rollt auf Mondoberfläche

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Bild: © jim - Fotolia.com
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China hinterlässt seine ersten Spuren auf dem Mond. Mehr als drei Jahrzehnte nach der letzten Landung auf dem Erdtrabanten fährt wieder ein Rover durch den Mondstaub. Bislang klappt alles bestens.

Nach der ersten chinesischen Mondlandung ist der „Jadehase“ (Yutu) genannte Rover in der Nacht zum Sonntag auf die Oberfläche des Erdtrabanten gerollt. Das sechsrädrige, 140 Kilogramm schwere Fahrzeug klappte erfolgreich seine Sonnensegel aus, bevor es die Rampen vom Raumschiff „Chang’e 3“ herabfuhr. Auf seiner Fahrt hinterließ der „Jadehase“ eine tiefe Spur im Mondstaub, wie auf Bilder zu sehen war, die das chinesische Staatsfernsehen verbreitete.
 
Mit dem Erfolg der Mondmission ist China nach den USA und der früheren Sowjetunion erst die dritte Nation der Erde, die eine Mondlandung unternommen hat. Zwölf Tage nach ihrem Start am 2. Dezember war die Sonde am Samstag um 14.11 Uhr MEZ in der „Bucht der Regenbogen“ (Sinus Iridum) gelandet, die zu den schönsten Mondlandschaften gehört. „Ein chinesischer Traum seit alter Zeit wird wahr“, kommentierte das Staatsfernsehen.

Das Mondfahrzeug soll drei Monate lang die Oberfläche des Mondes erkunden, während das Landefahrzeug sogar ein Jahr lang stationär im Einsatz bleiben wird. Batteriebetriebene Heizsysteme sollen helfen, die enormen Temperaturschwankungen von rund 300 Grad auf dem Mond zu bewältigen. Eine Rückkehr mit Gesteinsproben zur Erde ist erst für die nächsten Mondflüge bis 2017 geplant.
 
„Im Vergleich zum Wettrennen im All zwischen den USA und der Sowjetunion basiert die Rückkehr der Menschheit zum Mond eher auf Neugier und dem Willen, das unbekannte Universum zu erforschen“, sagte Sun Huixian, Vize-Chefingenieur des Mondprogramms, der Nachrichtenagentur Xinhua. Die USA hatten zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Erdtrabanten gebracht. Zuletzt war vor 37 Jahren die sowjetische Sonde „Luna 24“ auf dem Mond gelandet.
 
Als erstes soll Chinas Mondfahrzeug nun ein Bild von der vierbeinigen Sonde machen und zur Erde funken. Dazu wurde Staats- und Parteichef Xi Jinping am Sonntagabend im Kontrollzentrum in Peking erwartet, um feierlich den Erfolg der kompletten Mondmission zu verkünden, wie die Nachrichtenagentur dpa aus informierten Kreisen erfuhr.
 
Der Erfolg seines bislang schwierigsten unbemannten Raumfahrtabenteuers sei für China ein enormer Prestigegewinn mit geopolitischen Auswirkungen, kommentierten internationale Experten. Vor dem Hintergrund der aufgeflammten Spannungen in den Inselstreitigkeiten mit seinen Nachbarn erinnere die Landung auch daran, „dass China eine wachsende Militärmacht ist“, sagte Dean Cheng von der US-Denkfabrik Heritage Foundation in Washington der dpa.
 
„China hat ein ausgewachsenes Raumfahrtprogramm und kann seine Ressourcen für alles Mögliche einsetzen – von Waffenlenksystemen über weltraumgestützte Aufklärung bis hin zu globaler Kommunikation“, sagte der China- und Raumfahrtexperte. „Im Falle eines Konfliktes stellt China eine ganz andere Herausforderung dar als irgendeine Nation in den vergangenen zwei Jahrzehnten.“[dpa]

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