Großbritannien könnte den exklusiven Zugang zum Satellitennavigationssystem Galileo verlieren. Auslöser dafür ist der Brexit. London droht mit dem Aufbau einer eigenen Satellitennavigation.
Zwischen der Europäischen Union (EU) und Großbritannien dreht sich grade alles um die Modalitäten des britischen Austritts aus der EU. In den Verhandlungen geht es auch um das EU-Satellitennavigationssystem Galileo. Wie „heise“ berichtet, ist ein Streit über die Satellitennavigation entbrannt. Grund dafür sollen laut gewordene Überlegungen darüber sein, Großbritannien künftig von besonders exklusiven Diensten auszuschließen.
In Großbritannien reagiert man mit der Drohung, eine eigene Alternative aufzubauen. Das scheint man in Brüssel skeptisch zu sehen. Dass man in London eine erst zunehmende Satellitennavigation erschafft, scheint der EU unrealistisch. Wie „Politico“ berichtet, sei ein System vom Umfang Galileos einfach zu teuer. Auch der Aufbau einer britischen Variante würde viel zu lange dauern.
Konkret geht es in der Diskussion übrigens um verschlüsselte Navigationsdienste für Regierungszwecke. Diese sind etwa für militärische Zwecke gedacht, aber auch Feuerwehr, Polizei und Krankendienste profitieren davon. „Heise“ bezieht sich außerdem auf den „Telegraph“, der erfahren haben will, dass das Verteidigungsministerium bereits mit vorbereitenden Arbeiten für den Aufbau eines 3 Milliarden Pfund teuren britischen Satellitennavigationssystems begonnen haben soll. An Galileo wird bereits seit mehr als zehn Jahren gearbeitet.
[PMa]
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