Update: Die Esa-Sonde „Juice“ startet diesen Donnerstag (13. April) doch nicht zur Erkundung von Jupiter-Monden: Die Europäische Weltraumagentur wollte den Raketenstart eigentlich im Livestream übertragen.
Der Start der Jupiter-Sonde „Juice“ der Raumfahrtagentur Esa ist am Donnerstag witterungsbedingt verschoben worden. Es habe am Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana ein Gewitterrisiko gegeben, sagte ein Esa-Sprecher im Kontrollzentrum in Darmstadt. Die Verschiebung habe nichts mit technischen Problemen zu tun. Der Start ist nun für Freitag 14.14 Uhr geplant.
Die Sonde soll zum Hunderte Millionen Kilometer entfernten Gasgiganten Jupiter, dem größten Planeten im Sonnensystem, fliegen. „Juice“ soll mit zehn Instrumenten an Bord vor allem einen Blick auf die großen Monde werfen. Dort wird Wasser unter einem dicken Eispanzer und damit Voraussetzungen für Leben vermutet.
Acht Jahre lang wird die Sonde „Juice“ zum Jupiter unterwegs sein, doch dann erhoffen sich Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse über den riesigen Planeten und seine Monde: Es geht um die Frage, ob es hier grundsätzlich Leben geben könnte.
Jupiter-Sonde Juicy startet am frühen Nachmittag – Esa mit Livestream
Die Sonde befindet sich an Bord einer Ariane-5-Trägerrakete. Gesteuert wird „Juice“ (Jupiter icy moons Explorer) vom Kontrollzentrum der Esa in Darmstadt. Auf Esa Web TV One und bei YouTube kann man den Start nun erst am Freitag live verfolgen.
Zeitplan des Starts
13.45-16.05 Live-Übertragung des Satellitenstarts
16.30-17.15 Pressekonferenz nach dem Start
Ablauf der Startphase der Mission Juice
14.15 Start von Juice an Bord einer Ariane 5
14.42 Juice trennt sich von der Oberstufe der Ariane 5
14.51 Frühester erwarteter Zeitpunkt für die Erfassung des Juice-Signals
15.55 Voraussichtliches Ende der Entfaltung der Solarpaneele
Bevor sie ihre Arbeit am Jupiter aufnehmen kann, hat die Sonde eine lange Reise vor sich. Die Ankunft beim Jupiter ist für das Jahr 2031 geplant. Es handelt sich um die bislang am weitesten ins Sonnensystem hinausreichende Mission der europäischen Raumfahrtagentur Esa. An Bord hat die Sonde zehn wissenschaftliche Instrumente, mit denen sie einen Blick auf die Monde „Europa“, „Kallisto“ und „Ganymed“ werfen soll. Geplant sind unter anderem Radar- und Lasermessungen im Vorbeiflug.
Zunächst soll die Sonde nach ihrem Start Solarpaneele mit einer Größe von insgesamt 85 Quadratmetern entfalten – ein erster kritischer Moment. Denn ohne die Paneele ist der lange Flug nicht zu schaffen.
Jupiter – Riesenplanet der Extreme
Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems. Benannt nach dem römischen Göttervater ist er am Nachthimmel leicht zu sehen: Der Riese aus Gas, der optisch einer gestreiften Murmel ähnelt, ist nach der Venus der zweithellste Planet unseres Nachthimmels. Schon mit einem kleinen Fernrohr ist neben den verschiedenfarbigen Wolkenbändern auch der seit 1664 bekannte Große Rote Fleck – ein gigantischer Sturm – zu erkennen. Die nach ihrem Entdecker benannten Galileischen Monde sind die vier größten der derzeit 92 bekannten Jupiter-Trabanten.
Mit Material der Esa und der dpa
Bildquelle:
- df-esa-ariane5: ESA