Was Europa mit Galileo umsetzt, will auch Japan: Das Land baut ein eigenes hochpräzises Ortungssystem für Autofahrer, Smartphones, Drohnen und andere Nutzer auf.
Zu diesem Zweck schickte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt am Donnerstag einen zweiten Satelliten ins All, der Teil einer verfeinerten Form des satellitengestützten GPS-Standards japanischer Bauart ist. Bislang hängt Japan von einem amerikanischen GPS-Netzwerk ab. Durch den Aufbau eines eigenen Systems hofft Japan, die Fehlerspanne bei der Ortung im eigenen Land auf wenige Zentimeter zu reduzieren.
Damit erhalten Nutzer von Smartphones noch genauere Informationen bei der Suche nach Standorten mit Karten-Apps. Solche Daten können zudem für Navigationsgeräte in Autos, für den Betrieb von Drohnen oder auch von unbemannten Traktoren in der Landwirtschaft verwendet werden.
Japan hatte den ersten Michibiki genannten Satelliten 2010 ins All gebracht. Am Donnerstag schickten Japans Weltraumbehörde und der Konzern Mitsubishi Heavy Industries mit einer H-2A-Rakete den zweiten Michibiki hinterher. Im späteren Jahresverlauf sollen zwei weitere Satelliten folgen, um das „japanische GPS“ zu vervollständigen. [dpa/fp]
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