Im verschärften Konkurrenzkampf der Raketenbetreiber in Europa sind neue Ideen gefragt. Arianespace hofft, über satellitengestützte Internetangebote das eigene Geschäft wieder ankurbeln zu können.
Der Raketenbetreiber Arianespace erwartet, dass satellitengestützte Internetangebote zu einem neuen Motor für sein Geschäft werden könnten. Man könne denken, dass dafür im nächsten Jahrzehnt immer mehr Satelliten gebraucht werden, sagte Unternehmenschef Stéphane Israël am Mittwoch in Paris. Als Beispiele nannte er die Versorgung abgelegener Gebiete sowie den Schiffs- und Luftverkehr.
Trotz eines verschärften Konkurrenzkampfs hat der europäische Raketenbetreiber im Markt für die Starts kommerzieller Satelliten die Nase weiter vorn. 10 der 19 im vergangenen Jahr ins All gebrachten privatwirtschaftlichen Satelliten seien von Arianespace transportiert worden, sagte Israël. Neue Anbieter wie das US-amerikanische Unternehmen SpaceX haben in den vergangenen Jahren für Preisdruck gesorgt. Um mithalten zu können, entwickelt Europa derzeit die neue Trägerrakete Ariane 6, die Fracht günstiger ins All bringen soll als die aktuelle Ariane 5.
Insgesamt flogen im vergangenen Jahr 27 Satelliten mit Arianespace-Raketen ins All, so viele wie noch nie in einem Jahr. Der Raketenbetreiber absolvierte elf erfolgreiche Starts vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana. Das Unternehmen erzielte damit einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro, auf gleicher Höhe wie 2015. Ergebniszahlen nannte Israël noch nicht. Arianespace gehört seit kurzem mehrheitlich dem Raketenbauer Airbus Safran Launchers (ASL), der die Ariane 6 entwickelt. [dpa/buhl]
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