Hintergründe zum Absturz der „Spektrum“-Rakete

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Eine Panoramaaufnahme des Starts der Spectrum-Rakete. Aus einiger Distanz und Höhe fotografiert. Rechts das Meer, links Steilklippen, die Rakete über der Startrampe und eine große Rauchwolke.
Bild: Isar Aerospace / Simon Fischer, Wingmen Media

Der erste Startversuch einer „Spectrum“-Rakete des Unternehmens „Isar Aerospace“ war bereits nach einer halben Minute beendet. Das Unternehmen spricht von einem großen Erfolg.

Das in Ottobrunn bei München ansässige Unternehmen Isar Aerospace entwickelt aktuell eine Rakete um kleine Nutzlasten in einen niedrigen Erdorbit zu bringen. Das Unternehmen beschreibt sich selbst unter anderem im heutigen Livestream als das erste völlig privatwirtschaftlich finanzierte Unternehmen in Europa, das eine Trägerrakete starten will. Dazu hat man seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2018 große Summen an sogenanntem Wagniskapital eingesammelt. Diese stammen nach Medieninformationen unter anderem auch von „Airbus Ventures“, aus Fördertopfen der ESA und der DLR und von einem NATO Innovation Fund. Die Rakete mit dem Namen „Spectrum“ hat eine Gesamthöhe von 28 Metern bei einem maximalen Durchmesser von zwei Metern und soll in Zukunft eine Nutzlast von einer Tonne auf einen sogenannten LEO (Low Earth Orbit) bringen. Auch die Möglichkeit des Transports einer kleineren Ladung auf einen sonnensynchronen Orbit ist vorgesehen.

Absturz Spectrum-Rakete

Ein erster Start und Flug der „Spectrum“-Rakete sollte am heutigen Sonntag um 12.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit stattfinden. DIGITAL FERNSEHEN hatte bereits über eine vorherige Verschiebung des Starts berichtet. Während des Vorgangs, den man per Livestream verfolgen konnte, fing die Rakete nach ungefährt 18 Sekunden an, von ihrem Kurs abzukommen (DF berichtete). Auf den Bildern war zu sehen, wie sie sich in einem Bogen mit ihrer Spitze in Richtung Erdboden drehte. Der Livestream schaltete zu einer Aufnahme des Bergpanoramas vor Ort, während man im Hintergrund eine Explosion hören konnte. Der eingeblendete Timer blieb bei einer Zeit von 18 Sekunden stehen. Im Anschluss sprach der Moderator des Livestreams davon, dass dies der erste Testflug der neuen Trägerrakete gewesen sei. Damit sei der sehr kurze Flug der erste Test des Gesamtsystems – im Gegensatz zu Tests von Einzelkomponenten – gewesen. Dieser Test habe „Tonnen an Daten“ gesammelt, die nun analysiert werden könnten.

Isar Aerospace sieht einen „großen Erfolg“

Isar Aerospace selbst veröffentlichte gut eine halbe Stunde nach dem abrupten Ende des Livestreams eine Meldung auf ihrer Website, in der der Test als großer Erfolg gefeiert wurde („What a success!“). Das „Launch Vehicle“ sei erfolgreich vom Andøya Spaceport in Norwegen abgehoben und im Anschluss direkt ins Meer gefallen. Der Startplatz sei wohl intakt und es sei nicht zu Personenschäden gekommen. Ein Erfolg sei der Test, weil man Daten und Erfahrungen gesammelt habe. Die nächsten beiden Raketen, „Spectrum #2“ und „Spectrum #3“, seien bereits in Produktion. Für den CEO von Isar Aerospace habe dieser erste „Flug“ der Rakete alle Erwartungen erfüllt und sei ein großer Erfolg gewesen. Neben „30 Sekunden Flugzeit“ habe man sogar das „Flight Termination System“ testen können.

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