Große Entdeckung: Curiosity findet organisches Material

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Seit mittlerweile gut vier Monaten rollt der Mars-Rover Curiosity über den roten Planeten, nun hat der Rover organische Teilchen und damit Spuren von Leben entdeckt. Doch woher das Material stammt, ist bisher noch fraglich.

In Bodenproben vom Mars hat der Rover Curiosity organische Moleküle entdeckt. Es sei allerdings noch völlig unklar, ob diese Teilchen vom Mars selbst stammten oder ob sie beispielsweise vom Forschungsroboter mit auf den Roten Planeten gebracht worden seien, sagte John Grotzinger, Manager bei der US-Raumfahrtbehörde NASA, am Montag (Ortszeit) in San Francisco. Mit zahlreichen Tests wolle man nun versuchen, das herauszufinden. „Das kann allerdings noch eine ganze Weile dauern.“
 
Entdeckt wurden die Moleküle mit einem Messgerät namens „Sam“, das Bodenproben erhitzt und analysiert. Die Proben stammen von einer Stelle namens „Rocknest“ im Gale-Krater, wo Curiosity (Neugier) Anfang August gelandet war. Fünf Bodenproben, die aus feinerem und grobkörnigerem Sand sowie Staub bestehen, hatte der Rover mit seinem Roboterarm dort aufgesammelt.

Das Team habe versucht „ganz normalen Mars-Boden“ zu finden, sagte Grotzinger. Nach Angaben seiner Behörde war es das erste Mal, dass der Rover solche Proben mit allen ihm zur Verfügung stehenden Instrumenten untersucht hat. „Die Instrumente funktionieren alle herausragend gut“, sagte NASA-Wissenschaftler Michael Meyer.
 
Bei der Analyse mit „Sam“ wurden neben Sauerstoff und Chlorgas unter anderem simple Kohlenstoff-Verbindungen entdeckt. „Das ist ein beispielloser Einblick in die chemische Vielfalt der Gegend“, sagte Meyer. Kohlenstoff-Verbindungen sind die molekulare Grundlage allen irdischen Lebens. Würde sich also herausstellen, dass die Moleküle wirklich vom Mars stammen, könnte das heißen, dass es einmal Leben auf dem Mars gegeben hat oder dass Leben auf dem Mars möglich wäre – eine bedeutende wissenschaftliche Entdeckung.
 
Die NASA warnte allerdings eindringlich vor vorschnellen Schlüssen und übertriebenen Erwartungen. „Curiositys zweiter Name ist ‚Geduld'“, sagte Nasa-Manager Grotzinger. „Davon brauchen wir jetzt eine ganz schön hohe Dosis.“
 
Vor der Pressekonferenz am Montag hatten einige NASA-Experten – unter anderem Grotzinger selbst – Spekulationen angeheizt, dass der Forschungsroboter aufsehenerregende neue Funde gemacht habe – waren dann aber angesichts des riesengroßen Medieninteresses zurückgerudert. Der Enthusiasmus des Teams sei missverstanden worden, rechtfertigte sich Grotzinger nun.
 
Schon vor einigen Wochen hatte eine Entdeckung des Rovers für Aufruhr gesorgt. Der Forschungsroboter hatte beim Aufschaufeln von Bodenproben ein rätselhaftes glitzerndes Objekt aufgespürt. Kurz darauf meldete die NASA jedoch, dass es sich dabei vermutlich um ein Stück Plastik handele, das bei der Landung des Rovers abgefallen sein könnte.
 
Für Curiosity steht unterdessen schon die nächste Aufgabe an: Der bislang teuerste und technisch ausgefeilteste Rover soll noch vor Weihnachten mit seinem Bohrer den Boden des Roten Planeten untersuchen. Für Anfang nächsten Jahres ist dann die Fahrt zum eigentlichen Ziel – einem Berg namens „Mount Sharp“ – geplant. Anfang August war der Rover auf dem Mars eingetroffen. Er soll herausfinden, ob es dort einst Bedingungen gab, die die Existenz von Leben ermöglicht haben könnten. [dpa/fm]

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