Auf der Suche nach Planeten, die der Erde ähnlich sind, wollen Astronomen in einem auf Jahre angelegten Projekt die Raumsonde Plato ins Weltall schicken. Ein Vergleich mit anderen Planetensystemen soll zeigen, ob ein Leben, wie wir es kennen, auch dort möglich wäre.
Mit einer neuen Raumsonde namens Plato will die europäische Weltraumagentur (Esa) nach Zwillingen der Erde suchen. „Plato wird Planeten wie die Erde entdecken, die die notwendigen Voraussetzungen für Leben bieten“, meinte Prof. Laurent Gizon, Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS), am Mittwochabend in Göttingen. Die Sonde soll dazu spätestens 2024 von Europas Raumflughafen in Kourou an Bord einer Sojus aufbrechen. Das MPS arbeitet an der zunächst für sechs Jahre geplanten Mission mit.
Plato soll mit Hilfe von 34 Teleskopen und Kameras bei etwa einer Million Sternen Ausschau nach Planeten halten. Die Daten sollen ermöglichen, Masse und Radius von Planeten zu berechnen. Damit wollen die Forscher Rückschlüsse auf deren Zusammensetzung ziehen.
„Platos Entdeckungen werden dazu beitragen, den Aufbau unseres Sonnensystems mit anderen Planetensystemen zu vergleichen“, sagte Alvaro Giménez, Esa-Direktor für Wissenschaft und robotische Exploration.
Geleitet wird die Mission vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR/Köln). Prof. Heike Rauer vom DLR-Institut für Planetenforschung fügte hinzu: „Wir werden Planeten finden, die ihren sonnenähnlichen Stern in der lebensfreundlichen, der habitablen Zone umkreisen: Planeten, auf deren Oberfläche Wasser vorhanden sein könnte und auf denen dann vielleicht sogar die Entwicklung von Leben, wie wir es kennen, möglich wäre.“
Das MPS in Göttingen will die Daten in einem Datenzentrum am Boden auswerten. Der Name der Mission, ebenfalls Plato, steht für „Planetare Transite und Oszillationen von Sternen“. Sie gehört zum Programm Kosmische Vision 2015 bis 2025. Plato folgt auf die Missionen CoRoT und Kepler, die zahlreiche Exoplaneten entdeckten und im Sommer 2013 beendet wurden. [dpa/das]
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