Forscher: Mindestens 49 Paare für Reise zum nächsten Exoplaneten

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Eine Reise zu einem Planeten außerhalb unserer Sonnensystems würde 6300 Jahre dauern. Forscher haben berechnet, wie groß die Besatzung für so eine generationenübergreifende Reise sein müsste.

Falls die Menschheit eines Tages ein Raumschiff zum nächsten Planeten jenseits unseres Sonnensystems schicken will, müssten einer Studie zufolge mindestens 49 Paare an Bord gehen. Das haben zwei französische Forscher als Voraussetzung dafür berechnet, dass eine genetisch gesunde Bevölkerung die 6300 Jahre lange Reise zum nächsten bekannten Exoplaneten Proxima Centauri b übersteht.

Um jemals ein anderes Sonnensystem zu bevölkern, müsste die Crew über viele Generationen im Raumschiff leben und sich dort fortpflanzen. Dafür müsse die Reise mit 98 Menschen begonnen werden, schreiben Frédéric Marin von der Universität Straßburg und Camille Beluffi vom Forschungsunternehmen CASC4DE im „Journal of the British Interplanetary Society“.
 
Für die Auswahl der Besatzung sind demnach zunächst einige Fragen zu klären: die Zahl der Frauen und Männer, Alter und Lebenserwartung, Fruchtbarkeitsraten sowie die Höchstkapazität des Raumschiffs. Zudem seien strikte Regeln für das Leben an Bord nötig. Zudem müsse die Zahl der Geburten jedes Jahr festgelegt werden. In ihrer Computersimulation ließen die Autoren keinen Inzest zu und erlaubten Fortpflanzung nur im Alter von 32 bis 40 Jahren.
 
Bei ihren Berechnungen kalkulierten Marin und Beluffi sogar eine Katastrophe nach 2500 Jahren ein, die 30 Prozent der Besatzung das Leben kostet. Es bleiben allerdings Unsicherheiten – etwa wie sich die kosmische Strahlung auf die Besatzung auswirkt.
 
Proxima Centauri b umkreist den Stern Proxima Centauri, der etwa 4,2 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, und entspricht rund 9,5 Billionen Kilometern. Die Entdeckung hatten Forscher im August 2016 bekanntgegeben. Vor einer solchen Mission müsse aber noch geklärt werden, ob der Planet überhaupt bewohnbar sei, betonen die Autoren.

[dpa]

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76 Kommentare im Forum
  1. Solche Kalkulationen sind ohnehin Unsinn. Denn das Hauptproblem dürfte schonmal sein, da Hochtechnologie wie ein Raumschiff kaum Jahrtausende überstehen würde, und Reperaturen und Renovierungen mit Bordmitteln im Weltraum unmöglich sein dürften. Und ganze Generationen ihr Leben im Raumschiff verbringen zu lassen geht auch nicht. Wenn dann müssten wir schon Antriebe entwickeln, mit denen solche Reisen binnen einiger Monate zu schaffen wären. Was in dem Fall wohl Überlichtgeschwindigkeit bedeuten würde.
  2. Der Mensch gewöhnt sich an alles. Wenn man von Anfang an nichts anderes kennt, juckt das keinen.
  3. Aber zumindest die Erste Generationen hätte noch zwangsläufig Erinnerungen an das Leben auf die Erde, und nicht unwahrscheinlich, das es dann schon nach drei, vier Jahren zur Meuterei kommen würde, weil man lieber zurück auf die Erde möchte. Und die zweite und nachfolgende Generationen (falls es überhaupt dazu kommen würde) hätte zwar keine eigenen Erinnerungen, aber zumindest das Wissen das Planeten mehr Platz bieten als Raumschiffe, müsste sie für die Mission kennen. Und Platzmangel würde ihr so oder so zu schaffen machen, auch wenn sie nichts Anderes kennt.
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