Arianespace schießt zwei weitere Satelliten ins All. Galileo 11 und 12, in Bremen erbaut, sollen helfen, Europa vom amerikanischen GPS unabhängig zu machen. Ab 2016 sollen erste Tests durchgeführt werden.
Zwei neue Satelliten für das europäische Navigations- und Ortungssystem Galileo sind unterwegs ins All. Eine Sojus-Rakete mit der Hightech-Fracht hob am Donnerstag kurz vor 13.00 Uhr deutscher Zeit vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guyana ab. Mit Galileo will Europa unabhängig vom amerikanischen GPS werden. Seine Positionsdaten sollen künftig zum Beispiel von Navigationsgeräten in Autos benutzt werden. Allerdings hatte sich das Vorhaben von EU und Europäischer Weltraumorganisation Esa immer wieder verzögert.
Die beiden Satelliten sind Nummer 11 und 12 in der Galileo-Konstellation, sie wurden in Bremen gebaut. Bis 2020 sollen insgesamt 30 Galileo-Satelliten im All sein. Nach einer Flugzeit von 3 Stunden und 48 Minuten sollten die Satelliten nach Angaben von Raketenbetreiber Arianespace in mehr als 23 000 Kilometer Höhe ausgesetzt werden.
Im vergangenen Jahr hatte eine Panne nach dem Start dafür gesorgt, dass zwei Galileo-Satelliten im falschen Orbit ausgesetzt wurden. Sie konnten später in eine günstigere Umlaufbahn navigiert werden. Bei den zwei letzten Starts – im März und im September – lief dann alles problemlos. Das Programm gehe nun mit voller Geschwindigkeit voran, sagte Esa-Programmchef Didier Faivre. Nächstes Jahr werde es genug Satelliten im Orbit geben, um Tests auf hohem Niveau durchzuführen. Erste Dienste sollen Ende 2016 angeboten werden.
Ursprünglich sollte das milliardenschwere Prestigeprojekt bereits 2008 an den Start gehen. Wegen Streitigkeiten unter den Partnerländern gab es aber immer wieder Verzögerungen. [dpa/buhl]
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