Wie sieht die Zukunft unseres Planeten aus? Der Mars könnte bei der Beantwortung dieser Frage eine wichtigere Rolle spielen, als gedacht. Denn Forscher glauben, dass die Geschichte des Roten Planeten wichtige Hinweise für die Zukunft der Erde geben kann.
Der Mars kann nach Einschätzung von Weltraumexperten den Menschen für die Zukunft der Erde wichtige Hinweise geben. Gerade für Klimaforscher dürfte die Geschichte des Nachbarplaneten von großem Interesse sein, sagte Thomas Reiter als Direktor der europäischen Weltraumorganisation ESA für bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb am Montag in Darmstadt.
Experten vermuten, dass es auf dem Mars einst größere Mengen flüssiges Wasser gab – ein möglicher Hinweis auf Leben. „Der Mars hat aber heute eine trockene Oberfläche“,, sagte Reiter: „Was geschah auf dem Mars, kann so etwas auch auf der Erde passieren?“ Die ESA zog in Darmstadt, wo ihr Kontrollzentrum sitzt, Bilanz ihrer vor zehn Jahren gestarteten ersten und umfassenden Mission zum Mars.
Am 2. Juni 2003 war die Sonde Mars Express gestartet worden, um den Roten Planeten zu erforschen. „Sie nimmt eine Schlüsselrolle ein“, betonte der ESA-Direktor für Wissenschaft und robotische Exploration, Alvaro Giménez. Die Sonde soll laut Reiter noch einige Jahre ihren Dienst tun. Inzwischen hat sie den Mars etwa 12 000 Mal umkreist und mit einer Stereokamera Aufnahmen gemacht. Laut Prof. Mark McCaughrean, einem der Mars-Express-Experten, war „ganz früher die Hälfte des Mars unter Wasser“. Es müsse Ozeane gegeben haben. „Die Strände sind heute noch zu sehen.“
Eine Landung von Menschen auf dem Planeten könnte sich nach Ansicht Reiters in den nächsten 20 bis 30 Jahren verwirklichen lassen. Die ESA werde dies aber nicht alleine tun, sondern in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Ein Flug zum Mond dauert den Experten zufolge drei bis vier Tage, bis zum Mars neun Monate. [dpa/fm]
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