ESA-Experte: „Baumgartner-Sprung war interessantes Experiment“

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Felix Baumgartners Sprung aus der Stratosphäre hat Millonen Menschen beeindruckt. Im Interview erklärt ESA-Missionsanalyst Markus Landgraf was die Weltraumforschung aus dem Rekordversuch mitnehmen kann.

Herr Landgraf, was war der gefährlichste Moment während des Sprungs?
 
Markus Landgraf: Offensichtlich die Situation 35 Sekunden nach dem Absprung, als Baumgartner ins Trudeln geriet. Die Rotation beschleunigte sich immer weiter, bis er sich fast zweimal pro Sekunde drehte. Da wirkten verschiedene Kräfte auf den Körper. Das Innenohr und der Kreislauf sind davon betroffen. Wie sich Baumgartner wieder ausgeglichen hat, hat er bisher noch nicht genau gesagt.

Was kann die Forschung vom Sprung mitnehmen?
 
Landgraf: Es ist ein sehr interessantes Experiment gewesen. Man muss dem Team danken, das es sehr offen mit den Daten umgeht, die es bei der Aktion erhoben hat. Es ist nichts Brandneues – sicherlich kennen wir die atmosphärischen Verhältnisse in dieser Höhe. Es ist aber ein neuer Punkt für unser Verständnis von Dynamik in diesen Höhen. Der Sprung ist auch relevant für mögliche Rettungsszenarien beim Raketenaufstieg, auch wenn unsere ESA-Astronauten mit russischen Sojus-Raketen starten. Bei diesen Raketen gibt es immer eine Rettungsmöglichkeit, bei der sie in der Kapsel bleiben können.
 
Ein kommerzieller Anbieter hat den Forschungssprung finanziert. Wäre das auch ein Modell für die ESA?
 
Landgraf: Im Moment brauchen wir solche Experimente nicht. Diesen Teil der Entwicklungsarbeit für die Astronauten haben wir eigentlich schon vor 10 bis 20 Jahren geleistet. Wir sind in der glücklichen Position, dass wir mit unserem Raumstationsprogramm schon die wissenschaftliche Ernte einfahren können.
 
Vielen Dank für das Gespräch.[dpa/ps]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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