Bisher hat die russische Raumfahrt jedes Jahr viele Millionen investiert, um den Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan nutzen zu können. Mit dem eigenen Stützpunkt Wostotschny soll sich das in Kürze ändern.
Nach mehrjähriger Bauzeit will Russland am 27. April erstmals eine Rakete vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny ins All schießen. Der Start der Sojus 2.1а vom modernen Kosmodrom nahe der chinesischen Grenze sei für 4.01 Uhr MESZ geplant, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Montag per Twitter mit. Der Termin sei von einer staatlichen Kommission nach Prüfung der Rampe und der Rakete offiziell festgelegt worden, hieß es. Die Sojus soll beim ersten Flug mehrere Satelliten in den Erdorbit bringen.
Moskau will sich mit dem neuen Weltraumbahnhof auch unabhängig machen von Baikonur in Kasachstan. Russland pachtet das dortige Areal für 115 Millionen US-Dollar (etwa 100 Millionen Euro) im Jahr. Der erste Spatenstich in Wostotschny rund 8000 Kilometer östlich von Moskau war 2010 erfolgt. Die für 2015 geplante Inbetriebnahme verzögerte sich jedoch Berichten zufolge unter anderem wegen Korruption. Zudem waren Arbeiter wegen ausstehender Löhne wiederholt in Streik getreten.
Der Termin für den ersten bemannten Start von Wostotschny ist unklar. Von dem Areal am Amur-Fluss will Russland etwa 2035 erstmals einen Kosmonauten zum Mond schicken. Auf dem neuen Weltraumbahnhof kommt es bereits am 12. April zu einer Feier. Dann gedenkt Russland des 55. Jahrestags der historischen Mission von Kosmonaut Juri Gagarin. [dpa/fs]
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