Erkenntnisse über „Kepler-452b“ faszinieren

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Der kürzlich entdeckte Exoplanet „Kepler-452b“ fasziniert die Astronomen. Er ist nicht nur extrem erdähnlich, sondern umkreist außerdem einen Stern, der auch unserer Sonne ähnelt. Solche Planeten sollen in Zukunft noch besser untersucht werden.

Der nun entdeckte Exoplanet „Kepler-452b“ hat nach Expertenmeinung ganz besondere Eigenschaften. Es sei der erste bekannte Exoplanet mit einer Umlaufbahn, die der unserer Erde sehr ähnlich sei und zugleich einem Stern, der unserer Sonne sehr ähnele, sagte der Astrophysiker Prof. Thomas Henning vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg. „Das ist eigentlich das Spannende.“ Andere bereits entdeckte Planeten, die sich in der sogenannten bewohnbaren Zone befinden, umkreisen im Vergleich zu „Kepler-452b“ Henning zufolge deutlich dunklere und kühlere Sterne.

Zwar befinden sich die bekannten Exoplaneten im kosmischen Maßstab nicht weit weg. Aber selbst die nächsten Sterne seien mehrere Lichtjahre entfernt. „Selbst wenn man mit Lichtgeschwindigkeit reisen könnte, wäre man viele Jahre unterwegs.“ „Kepler-452b“ ist 1400 Lichtjahre entfernt. „Ich glaube, ein Besuch bleibt damit zumindest für absehbare Zeit Utopie.“
 
Erdähnliche Exoplaneten können nach Überzeugung von Henning bald noch besser untersucht werden. Dazu seien neue Instrumente erforderlich, sagte Hennig, der in seinem Institut die Abteilung Planeten- und Sternenentstehung leitet. So sei derzeit etwa noch nicht herauszufinden, ob „Kepler-452b“ wirklich ein Gesteinsplanet sei oder doch aus Gas bestehe. „Die Wahrscheinlichkeit ist etwa 50 Prozent.“ Das gehe aus Messungen und statistischen Berechnungen hervor. Um dies zu entscheiden, müsste neben dem jetzt gemessenen Radius auch seine Masse bestimmt werden, was gegenwärtig jedoch nicht möglich sei.
 
Als nächstes sollte zudem ein Spektrum der Planetenatmosphäre (Strahlenuntersuchung) erstellt werden. 2018 solle das „James Webb Space Telescope“ starten. „Das hat Geräte an Bord, mit dem man solche Objekte spektroskopieren kann.“ Bei „Kepler-452b“ werde das nicht einfach sein. „Aber ich würde das nicht als unmöglich empfinden“, sagte der Professor. Erst dann könne man sagen, ob es dort Wasser, Sauerstoff und Ozon gebe. Sauerstoff und Ozon wären ein deutlicher Hinweis auf Photosynthese und damit die Existenz von Pflanzen oder anderen Lebewesen.
 
Auch von der Erde aus sollen solche Messungen bald möglich sein. Das „European Extremely Large Telescope“ auf einem mehr als 3000 Meter hohen Berg in der chilenischen Atacamawüste werde dafür ein Instrument besitzen. Es soll Mitte des nächsten Jahrzehnts seine Arbeit aufnehmen. [dpa/ag]

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