Lange musste die NASA auf diesen Moment warten, nun kann sie endlich ein Häkchen hinter das Projekt Dragon setzen. Am Donnerstag trat der erste private Raumtransporter die Heimreise von der ISS an und landete planmäßig im Pazifik. Mission erfolgreich beendet.
Der erste Flug eines privaten Weltraumtransporters zur Internationalen Raumstation (ISS) ist rundum geglückt. Der unbemannte Weltraumtransporter Dragon landete am Donnerstag wie geplant im Pazifik südwestlich der kalifornischen Küste, teilte das US-Unternehmen SpaceX mit. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA sprach von einem wunderbaren Tag, auf den sie lang gewartet habe.
Das von der US-Firma entwickelte wiederverwendbare Gefährt ging um 17.42 deutscher Zeit nieder und wurde dabei von drei riesigen Fallschirmen abgebremst. „Platsch. Landung erfolgreich!“, twitterte SpaceX-Chef Elon Musk. „Das hätte nicht besser laufen können“, sagte er später bei einer Pressekonferenz. Es hätte eine Menge schiefgehen können, gestand er erleichtert. Die letzten zehn Jahre Arbeit hätten sich ausgezahlt. Lediglich bis zum Start war technisch nicht alles rund gelaufen und es hatte mehrere längere Verzögerungen gegeben.
Für die US-Raumfahrt ist der erfolgreiche Jungfernflug ein historischer Durchbruch: Dragon (Drache) hatte während der gut einwöchigen Mission Material für die ISS-Besatzung geliefert. Seit einem Jahr verfügt die Raumfahrtbehörde über keine Shuttles mehr. Zwar können US-Astronauten in den engen russischen Sojus-Kapseln mitfliegen. Doch für größere Transporte ist Sojus zu klein. „Wir sind heute zu einem Kunden geworden“, sagte NASA-Manager Alan Lindenmoyer. Die Behörde sei kurz davor, SpaceX für regelmäßige Nachschublieferungen zur ISS einsetzen zu können.
Der genaue Landepunkt von Dragon (Drache) habe rund 900 Kilometer westlich von Baja California gelegen – genau im vorgesehenen Zielgebiet, hieß es. Die Kapsel wasserte zwei Minuten vor dem errechneten Niedergang. Vier Schiffe eilten zum Landungsort, Taucher sicherten die Kapsel, die darauf wie ein riesiger Fisch mit einer Angel in eines der Boote gehievt wurde.
Das Vehikel brachte mehr als 600 Kilogramm Ladung von der ISS auf die Erde, darunter ausrangierte Gerätschaften und die Resultate wissenschaftlicher Experimente. Das Hitzeschild der Kapsel war darauf ausgelegt, beim Wiedereintritt in die Atmosphäre mehr als 1600 Grad Celsius aushalten. Der Transporter hatte lediglich sechs Stunden vor der Landung von der ISS abgedockt.
Der Transport schwerer und größerer Materialien ist entscheidend für die ISS. Nach derzeitiger Planung soll SpaceX im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde NASA mit einer Serie von zwölf Gütertransport-Flügen zur Raumstation beginnen. Dafür hat die Behörde mit dem Unternehmen einen 1,6 Milliarden Dollar (1,25 Milliarden Euro) schweren Vertrag abgeschlossen. [dpa/fm]
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