Mit ehrgeizigen Projekten und mehr Investitionen will Europa stärker im Weltall mitspielen. Deutschland steht dabei ganz vorne.
„Wir haben für die nächsten drei Jahre rund drei Milliarden Euro gezeichnet und damit die Führungsrolle in der (Europäischen Weltraumorganisation) Esa übernommen“, sagte der deutsche Chefverhandler Thomas Jarzombek der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag am Rande der Esa-Ministerratskonferenz in Sevilla.
Die deutschen Beiträge für die Esa hatten sich im Zeitraum 2017-2019 auf rund 1,9 Milliarden Euro belaufen. Bisher war Frankreich stärkster Beitragszahler. Auf wie viel das Gesamtbudget der Esa für den Zeitraum 2020-2022 ansteigt und wie viel jedes einzelne der 22 Mitgliedsländer zeichnen wird, sollte erst zum Abschluss der Tagung in der südspanischen Stadt später am Donnerstag bekannt werden.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden internationalen Konkurrenz auch im privaten Sektor schenkt Europa der Raumfahrt mehr Beachtung als in der Vergangenheit. Die deutsche Delegation und alle Teilnehmer seien „sehr zufrieden“, betonte Jarzombek. Der CDU-Politiker und Koordinator der Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrt sagte, man habe alle Ziele erreicht.
Den Deutschen lag in erster Linie daran, ein klares Zeichen für Mittelstand und Technologie-Entwicklung zu setzen. Außerdem sei in Sevilla erreicht worden, dass bei der Prioritätensetzung der Esa vor allem die Erdbeobachtung, das Wissenschaftsprogramm, die Entwicklung der neuen Trägerrakete Ariane 6 und auch und vor allem die Mond-Mission im Mittelpunkt stehen.
Die Esa beteiligt sich am Mondprogramm „Artemis“ der US-Raumfahrtagentur Nasa. 2024 sollen nach den Plänen von Präsident Donald Trump wieder US-Astronauten auf dem Mond landen. Die Esa soll vorerst nur ein Servicemodul beisteuern, das die Raumkapsel Orion antreiben soll. Damit gibt sich aber Esa-Generaldirektor Jan Wörner nicht zufrieden. „Wir werden auch Europäer auf den Mond bringen“, versicherte er in Sevilla.
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