2017 will China eine Mondmission unternehmen. Die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Erde arbeitet mit Hochdruck an ihrem Raumfahrt-Programm. In Vorbereitung auf die Mission wurde am Freitag eine neuartige Rückkehrkapsel gestartet, die den Mond umkreisen und nach etwa acht Tagen wieder zur Erde zurückkehren soll.
In Vorbereitung auf Chinas erste Mondmission mit anschließender Rückkehr ist eine neuartige Rückkehrkapsel ins All gestartet. Die Trägerrakete vom Typ Langer-Marsch-3 sei planmäßig vom Startzentrum Xichang in der Provinz Sichuan abgehoben, teilte die zuständige Behörde für Verteidigungsforschung am Freitag mit. Die Testsonde befindet sich auf einer Mission um den Erdtrabanten. Nach etwa acht Tagen soll die Kapsel zur Erde zurückkehren.
China treibt sein Raumfahrtprogramm mit großen Schritten voran. Die Raumsonde „Chang’e 3“ war am 15. Dezember auf dem Erdtrabanten gelandet und hatte das Mondfahrzeug „Jadehase“ (Yutu) ausgesetzt. Damit wurde China nach den USA und der Sowjetunion die dritte Nation der Erde, die eine Mondlandung unternommen hat.
Der sechsrädrige „Jadehase“ sollte eigentlich drei Monate lang die Oberfläche des Mondes erkunden. Nach einer gelungenen Landung gab es jedoch mehrere technische Probleme. Noch im März hatte Chinas Raumfahrtbehörde gemeldet, dass es wieder ein Signal von dem Fahrzeug gebe. Wenig später war die Verbindung jedoch erneut unterbrochen.
Mit der Mission im Jahr 2017 will China nicht nur eine Sonde auf dem Mond landen, sondern sie anschließend wieder zur Erde zurückholen. Ein Mondfahrzeug soll Gesteinsproben für die Analyse in China sammeln. Für die künftige Raumsonde „Chang’e 5“ werden nun laut Behördenangaben die nötigen Technologien erprobt.
Der jüngste Testflug wird von Experten mit den Flügen der Sowjetunion während der 1960er Jahre verglichen. Mit umgebauten Raumkapseln arbeiteten die sowjetischen Forscher daran, eine bemannte Mission um den Mond zu starten. Die USA kamen ihnen dann jedoch mit der Apollo-8-Mission im Jahr 1968 zuvor.
Chinesische Raumfahrtexperten wie Professor Jiao Weixin von der Universität Peking hatten die bisherigen Flüge der „Chang’e“ als Vorbereitung auf Chinas erste bemannte Mondmission gedeutet. Allerdings werden Pekings Raumfahrtentwickler nach Expertenmeinung noch mindestens 10 bis 15 Jahre brauchen, bis ein Chinese auf dem Mond landen kann.
Die Mondflüge demonstrieren für China die technologische Leistungsfähigkeit der zweitgrößten Wirtschaftsnation, auch wenn die letzte Mondlandung durch die sowjetische Sonde „Luna 24“ 38 Jahre her ist. Die USA brachten 1969 erstmals einen Menschen auf den Mond. Im Apollo-Programm betraten zwölf amerikanische Astronauten bis 1972 die Mondoberfläche. [Stephan Scheuer/chp]
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