
Airbus baut den ExoMars-Lander, der den Rover Rosalind Franklin auf der Oberfläche des Roten Planeten absetzen soll.
Das Unternehmen wurde von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und Thales Alenia Space (TAS), dem industriellen Hauptauftragnehmer von ExoMars, mit dem Bau von Schlüsselsystemen für den ExoMars-Lander beauftragt, informierte Airbus am Samstag.
Nach dem Eintritt und dem Abstieg durch die Marsatmosphäre und einer bremsunterstützten Fallschirmphase soll die von Airbus bereitgestellte Landeplattform eine sichere Landung auf der Marsoberfläche gewährleisten und den Einsatz des Rovers auf der Oberfläche unterstützen.
Den Rosalind-Franklin-Rover auf die Marsoberfläche zu bringen, ist der Höhepunkt von mehr als 20 Jahren Arbeit. Der Rover wurde im Reinraum in Stevenage, Großbritannien, gebaut und soll der erste Marsrover sein, der Proben aus zwei Metern Tiefe analysieren kann, um nach vergangenem oder gegenwärtigem Leben zu suchen.

Diese Funktionen muss der Lander bieten
Im Auftrag von TAS, das die Rosalind-Franklin-Mission leitet, wird Airbus in Stevenage die mechanischen, thermischen und Antriebssysteme entwerfen, die für die Landefähre erforderlich sind, um eine sichere Landung im Jahr 2030 zu gewährleisten. Dazu gehören die Landestruktur, das große Antriebssystem, das für den letzten Bremsschub sorgt, und das Fahrwerk, das dafür sorgt, dass der Lander beim Aufsetzen stabil ist. Der Lander wird mit zwei Rampen ausgestattet sein, die auf gegenüberliegenden Seiten ausgefahren werden, damit der Rover auf der risikoärmsten Route auf die Marsoberfläche gefahren werden kann.
Airbus hat in Stevenage mehr als 120 Antriebssysteme für mehr als 90 Raumfahrzeuge entworfen und gebaut und liefert chemische, elektrische und Kaltgassysteme für Telekommunikations-, Erdbeobachtungs-, Wissenschafts- und Erkundungsmissionen. Das ExoMars-Landesystem muss die Landeplattform von 45 m/s am Ende der Fallschirm-Abstiegsphase auf weniger als 3 m/s vor dem Aufsetzen mit Hilfe von Retro-Raketen abbremsen.
Airbus entwarf und baute den Rosalind-Franklin-Rover im Biolast-Reinraum in Stevenage, bevor er 2019 an TAS ausgeliefert wurde. Der Start war ursprünglich für 2022 geplant, doch die Mission musste wegen des Russland-Ukraine-Konflikts verschoben werden.
Airbus arbeitet mit TAS, ESA und NASA zusammen, um verschiedene Elemente des Rosalind-Franklin-Rovers zu warten und zu verbessern und so den geplanten Start im Jahr 2028 mit einer von der NASA bereitgestellten Trägerrakete vorzubereiten. Dazu gehört die Unterbringung der von der NASA bereitgestellten Radioisotope Heater Units (RHUs), um den Rover auf der Marsoberfläche warm zu halten, sowie ein neuer Softwaremodus, der es dem Rover ermöglicht, nach der Landung schnell in einen autonomen Zustand überzugehen. Der Rover soll 2030 auf der Marsoberfläche aufsetzen, um eine Landung während der globalen Staubzeit des Planeten zu vermeiden.
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Bildquelle:
- Airbus Rover-Landeplattform ExoMars: Airbus
- Mars-Landeplattform von Airbus: Airbus