Abschied von „Endeavour“: Letzte Raumfähre fliegt ins Museum

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Rund 30 Jahre lang war das Space-Shuttle-Programm der Nasa Amerikas ganzer Stolz und die Raumfähren Ikonen. Jetzt ist das Shuttle-Zeitalter zu Ende. Tausende verfolgten die Abschiedstour der „Endeavour“ mit Begeisterung – aber auch mit großer Wehmut.

Das war’s. Mit der Landung der Raumfähre „Endeavour“ in Los Angeles nach einer dreitägigen Ehrenrunde über den USA wurde am Freitagnachmittag (Ortszeit) auch das endgültige Aus des Space-Shuttle-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa besiegelt. Nie wieder wird – zumindest nach jetziger Planung – ein Nasa-Shuttle starten oder landen, noch nicht mal mit Hilfe eines Träger-Flugzeugs. Alle vier verbliebenen Fähren sind in den Ruhestand versetzt und zu Ausstellungsstücken erklärt worden. Es ist das Ende einer Ära.
 
Als letzte der Shuttle-Flotte hatte sich die „Endeavour“ Mitte der Woche auf dem Rücken einer umgebauten Boeing 747 vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral in Florida aus auf den Weg ins Museum gemacht. Der Flug führte von der Ost- an die Westküste nach Los Angeles, wo die „Endeavour“ (deutsch etwa: Anstrengung, Bestreben) im Oktober in ein Museum kommen soll. „Ich mache das mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, wurde Jeff Moultrie, einer der Piloten, die die Raumfähre nach Kalifornien brachten, von US-Medien zitiert. „Wir fühlen uns natürlich privilegiert, dass wir ein kleiner Teil der Geschichte sein dürfen. Aber wir sind auch traurig.“
 
Rund 30 Jahre lang – seit dem ersten Start der Raumfähre „Columbia“ am 12. April 1981 – war das Space-Shuttle-Programm Amerikas ganzer Stolz gewesen. Die Raumfähren „Columbia“, „Challenger“, „Discovery“, „Endeavour“ und „Atlantis“ legten auf ihren insgesamt 135 Missionen mehr als 870 Millionen Kilometer zurück, umrundeten 21 152 Mal die Erde und wurden zu nationalen Ikonen. Ihre Erfolge wurden begeistert gefeiert, die Unglücke der „Challenger“ und der „Columbia“, bei denen insgesamt 14 Astronauten ums Leben kamen, schockiert betrauert.

Das Space-Shuttle-Programm galt lange als Garant der US-Vormachtstellung im All. Doch in der Realität war es vor allem eins: zu teuer. Eine Milliarde Dollar (rund 700 Millionen Euro) kostete ein Flug zuletzt und brachte nicht viel mehr als einen Transport zur Internationalen Raumstation ISS. Am 21. Juli 2011 landete die „Atlantis“ ein letztes Mal in Cape Canaveral. Der Mars wurde zum neuen Ziel erklärt, und bemannte Missionen dorthin sollen nach dem Willen der US-Regierung in wenigen Jahrzehnten starten.
 
Europäische und amerikanische Raumfahrer sind nun auf ihrem Weg zur Internationalen Raumstation ISS auf Mitfluggelegenheiten in den russischen „Sojus“-Raumschiffen angewiesen, die 1966 erstmals starteten. Auch die Privatindustrie profitiert vom Ende der Shuttles – als erster privater Weltraumtransporter war „Dragon“ der US-Firma SpaceX im Mai an die ISS angedockt. Allerdings hatte er keine Menschen an Bord.
 
Die Raumfähre „Atlantis“ ist jetzt Ausstellungsstück auf dem Weltraumbahnhof in Florida, „Discovery“ im Museum in Virginia und die nie ins All geflogene Test-Raumfähre „Enterprise“ in New York. Blieb nur noch „Endeavour“. Tausende Amerikaner verfolgten in der vergangenen Woche das nostalgische Abschiedsspektakel des Space Shuttles – am Rand der Rollfelder, in den Städten, die der Doppeldecker aus Flugzeug und Raumfähre überflog, und live im Internet. Die „Endeavour“ ließ sich Zeit auf ihrer Ehrenrunde und drehte über fast jedem amerikanischen Nasa-Standort, der in die Ära der Raumfähren involviert gewesen war, noch ein paar Extra-Schleifen, um sich ein letztes Mal aus der Luft zu verabschieden. Das war’s. [Christina Horsten]

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