Der niederländische TV-Konzern Philips hat im ersten Quartal 2011 seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent steigern können, musste aber beim Nettogewinn einen Einbruch von fast 50 Prozent hinnehmen.
Während der nominale Umsatz mit 5,3 Milliarden Euro höher als im Vergleichsabschnitt Januar bis März 2010 ausfiel, schrumpfte der Nettogewinn im gleichen Zeitraum von 201 auf 138 Millionen Euro. Der Vorsteuerüberschuss (EBITA) notierte bei 437 Millionen Euro. Philips machte insbesondere den harten Konkurrenzkampf im Flat-TV-Segment für das schwächere Ergebnis verantwortlich.
Als Ausweg für den seit Jahren kränkelnden Fernsehbereich gab Philips bei Vorlage seiner Bilanzkennzahlen am Montag ein Joint-Venture mit dem chinesischen Partner TPV bekannt, an dem Philips 30 Prozent der Anteile halten wird. Ziel sei es, die Fernsehsparte wieder profitabel zu machen. Man sei in der Branche seit Jahren aktiv. Die langfristig angelegte strategische Partnerschaft mit TPV biete Verbrauchern und Handelspartnern die Sicherheit, dass es auch in Zukunft Philips-Fernseher geben werde.
Produziert werden sollen die Philips-Fernseher künftig von TPV. Philips steuere seine Innovationskraft und den Markennamen bei und werde im Rahmen des Abkommens einen aufgeschobenen Kaufpreis sowie Einkünfte aus der Markenlizenz erhalten, hieß es. „Wir rechnen mit gewissen Kosten in Verbindung mit der Abspaltung, die Auswirkungen auf die kurzfristigen Einkünfte haben werden“, ließ Frans van Houten, President und CEO von Royal Philips Electronics, verlauten.
Philips wertete das am Vormittag bekannt gewordene Joint-Venture mit dem chinesischen Partner als Chance, sich künftig verstärkt auf Produkte aus den Sparten Gesundheit und Wellness konzentrieren zu können. Im ersten Quartal 2011 verzeichnete die Sparte Healthcare ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich, wobei Patient Care und Clinical Informatics besonders stark waren. Auch der Beleuchtungsbereich profitierte von der hohen Nachfrage nach LEDs. Beim Consumer-Lifestyle ging es umsatztechnisch um elf Prozent nach oben.
Das EBITA im ersten Quartal verbesserte sich im Bereich Healthcare. Die geringeren Einkünfte in den Bereichen Lighting und Consumer Lifestyle, zu dem auch TV-Produkte zählen, bedeuteten jedoch, dass das EBITA für das gesamte Unternehmen unter dem Niveau des Vorjahresquartals blieb. Die EBITA-Marge ging auf 8,3 Prozent zurück.
„Wir rechnen 2011 mit schwierigen Bedingungen aufgrund der Katastrophe in Japan, die Auswirkungen auf unsere Erträge und die Lieferkette haben wird. Ein Spezialteam arbeitet daran, die Folgen und Risiken einzudämmen“, sagte van Houten. „Es ist unsere Priorität, unser mittelfristiges Wachstum sowie die Rentabilität zu beschleunigen. Hierzu sind Investitionen erforderlich.“ Über die konkreten Schritte will das Management in der zweiten Jahreshälfte informieren. [ar]