Technologien wie 4K und Dolby Atmos sollen für frischen Wind im AV-Receiver-Alltag sorgen, doch zwingt der Kostendruck die Hersteller zu faulen Kompromissen?
AV-Receiver-Hersteller haben es nicht leicht: Ständig müssen neue Funktionen hinzugefügt werden, ohne, dass die Kosten für die Geräte steigen dürfen. Was also tun, wenn neue Tonformate mehr Kosten verursachen?
Anstatt den Rotstift bei den relevanten Bauteilen anzusetzen, machen Denon und Pioneer das einzig Richtige: Die neuen AV-Receiver-Modelle kosten im Vergleich zu den Vorjahresmodellen knapp 100 Euro Aufpreis, bieten dafür aber die bekannte Qualität bei der Audio- und Videoverarbeitung. 4K-Videosignale werden auch bei 60 Bildern pro Sekunde mit maximaler Farbtiefe verarbeitet und die Einmessautomatiken messen wirklich jeden Lautsprecher präzise ein.
Diesen Qualitätsgedanken verfolgen auch andere AV-Receiverhersteller wie Yamaha oder Marantz, aber längst nicht alle. Das schwarze Schaf im AV-Receiver-Preiskampf scheint aktuell Onkyo zu sein, denn trotz Dolby-Atmos-Unterstützung spart der AV-Receiver-Hersteller an Leistung bei der Audio- und Videoverarbeitung. So ist das Einmessverfahren aktueller Onkyo-Receiver deutlich abgespeckter als bei den Vorjahresmodellen und 4K-Videosignale können nur mit geringer Farbtiefe verarbeitet werden.
Im Bereich des zukünftigen HDMI-Kopierschutzes ist Onkyo der Konkurrenz wiederum voraus: HDCP 2.2 wird aktuell nur von Onkyo-Receivern verstanden, wenn auch beschränkt auf einen HDMI-Eingang beziehungsweise -Ausgang.
Für Besitzer von UHD-Fernsehern oder 4K-Projektoren sind aktuelle AV-Receiver weder Fisch noch Fleisch: Entweder können UHD-Filmsignale mit HDCP-2.2-Kopierschutz gar nicht oder nur in verminderter Qualität durchgeleitet werden. Abhilfe könnten einmal mehr Player schaffen, die zwei HDMI-Ausgänge aufweisen und die direkte Verbindung zum Display ermöglichen. Denon stellte unlängst ein Update für das neue AV-Topmodell AVR-X7200 in Aussicht, aber derartige Nachrüstmöglichkeiten sind noch die Ausnahme.
Statt 4K-Zukunftsfähigkeit stehen deshalb aktuelle Audiotechnologien im Fokus der Hersteller. Mit dem AVR-X4100W erhalten Sie einen Receiver, der nicht nur Dolby Atmos, sondern auch Auro-3D versteht. Solche Flexibilität bietet Pioneers SC-LX58 zwar nicht, dafür wartet der Receiver mit mehr Endstufen und einem exzellenten Einmesssystem auf. Und gerade mit einer komplexen Dolby-Atmos-Konfiguration kann eine Klangabstimmung gar nicht präzise genug sein. Welcher Receiver im Direktvergleich die bessere Figur macht, erfahren Sie in unserem Testduell.
Tests der aktuellen Ausgabe im Überblick:
- Ultra-HD-Fernseher
- PanasonicTX-65AXW904
- Sony KD-85X9505B
- Philips 55PUS8809
- Sony KD-65S9005B
- Samsung UE78HU8590
- Metz Topas 55 Media Twin R
- Die besten Fernseher des Jahres
- Sony VPL-VW300ES
- Soundbase für satten Klang
- Nubert nuPro AS-250
- Teufel Cinebase
- Dolby-Atmos-Receiver
- Pioneer SC-LX58
- Denon AVR-X4100W
- Lautsprechersets
- B&W CM8-S2-Serie
- KEF R-Serie
Diese und viele weitere Themen lesen Sie in der neuen Ausgabe 1/2015 der HDTV, die für Sie ab sofort am Kiosk, im Abo sowie online erhältlich ist.
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[red]