Der Audio-Spezialist ASW Lautsprecher nutzt die 31. High End (3. bis 6. Mai) in München, um neue Produkte vorzustellen. Im Interview sprach Vertriebsleiter Thomas Kemper über den Preis-Leistungs-Konflikt und die neue Cantius-Serie.
Herr Kemper, was verbinden Sie mit dem Begriff High-End?
Thomas Kemper: Der Begriff High-End ist natürlich eine Definitionssache. Viele assoziieren den Begriff High-End mit Produkten, die ihrer Meinung nach das Maß aller Dinge, aber unbezahlbar sind. Dies ist aber nicht unbedingt der Fall. Für ASW als Hersteller ist es das Ziel, durch gezielte Auswahl hochwertiger Komponenten das Bestmögliche aus einem Produkt herauszuholen, und sich somit von den Herstellern von Massenware abzusetzen. Somit kann auch ein günstigeres Produkt in seiner jeweiligen Preisklasse als High-End-Produkt bezeichnet werden.
Wohin geht der Trend: klein und fein oder Klasse durch Masse?
Kemper: Für einen Lautsprecher Hersteller ist es immer wieder eine Herausforderung bei „klein und fein“ der benötigten Klangqualität zu entsprechen. Um ein vernünftiges Klangbild zu erhalten, benötigt man nun mal ein gewisses Volumen. Mit unserer Opus-Serie geben wir dem Kunden die Möglichkeit, auch mit kompakten Komponenten ein Maximum an Leistung zu erreichen. Die Vielzahl unserer Furniere und Lackierungen helfen bei der Integration in den Wohnraum. Doch auch für Freunde des traditionellen Lautsprechers bieten wir entsprechende Produkte, die frei nach dem Motto „Klasse durch Masse“ voll auf ihre Kosten kommen.
Wie sehen Sie die High End in München im Vergleich zur CES?
Kemper: Die High End in München hat sich mittlerweile auch international fest etabliert. Sie liegt zentral in Europa und ist für die meisten Händler, Distributoren und Kunden schnell und kostengünstig zu erreichen. Die CES ist natürlich internationaler. Da sie die erste große Messe unserer Branche im neuen Jahr ist, stellen die meisten Hersteller hier ihre Neuheiten vor. Dies ist sicherlich der große Vorteil der CES in Las Vegas. Durch den Focus auf den High-End-Bereich hat sich die Münchener Messe aber abgesetzt und die große Anzahl der Besucher auch aus Nordamerika und Fernost unterstreicht ihre Bedeutung.
Bietet das M.O.C München Vorteile gegenüber einer reinen Hotelmesse?
Kemper: Eine Hotelmesse hat natürlich ihren Charme und Reiz. Doch ist es logistisch auch immer eine Herausforderung. Das M.O.C ist hier besser für Messen konzipiert und bietet den Kunden auch eine wesentlich bessere und komfortablere Möglichkeit, sich die Produkte in Ruhe anzuschauen und anzuhören. Hier sind die meisten Räume in Hotels doch eher etwas beengend. Dennoch wird hin und wieder die intimere Atmosphäre vergangener Messen, wie im Kempinski, vermisst.
Ist die Messe Ihrer Erfahrung nach eher ein Anlaufpunkt für Händler oder Endkunden?
Kemper: Auf der High End in München ist schön zu sehen, dass beide Gruppen dazu beitragen, diese Messe so erfolgreich zu gestalten. Auf jeden Fall ist es bei ASW so, dass sich Händler und Kunden die sogenannte Klinke in die Hand geben. Dadurch ergeben sich auch immer wieder interessante Gespräche. Somit ist diese Messe für beide Gruppen ein Anlaufpunkt.
Auf welche Neuheiten dürfen wir aus Ihrem Haus gespannt sein?
Kemper: Wir freuen uns darauf, in diesem Jahr die neue Cantius-Serie präsentieren zu dürfen. Diese Serie wird seit 1989 ununterbrochen produziert, wobei sie im Detail dem jeweiligen Zeitgeschmack immer wieder angepasst wurde. Nicht umsonst ist es das langlebigste Produkt von ASW, denn es bietet ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine vorbildliche Verarbeitung. Hiermit werden audiophile Freunde des guten Tons und anspruchsvolle Heimkinofans gleichermaßen begeistert.
Welche Empfehlungen haben Sie für den High-End-Einsteiger?
Kemper: Wichtig ist immer, dass sich die Kunden ihren eigenen Eindruck verschaffen. Nur wenn sie selber von dem Klang überzeugt sind, werden sie längerfristig mit dem Lautsprecher zufrieden sein. Darüber hinaus sollte der Lautsprecher auch den Gegebenheiten zu Hause entsprechen. Nur weil ein Lautsprecher groß ist und richtig Druck macht, muss er nicht unbedingt für die eigenen vier Wänden geeignet sein. Aber das Schöne bei ASW ist, dass wir für fast alle Entsprechungen den richtigen Lautsprecher bieten – nicht nur klanglich, sondern auch optisch durch eine Vielzahl an Lackierungen und Furnieren.
Herr Kemper, vielen Dank für das Gespräch!
Mehr zu den Produktvorstellungen der High End-Messe lesen Sie täglich in unserer Audiorubrik auf DIGITALFERNSEHEN.de oder in der aktuellen Ausgabe 3/2012 der Zeitschrift AUDIO TEST.[red]