Frisch aus dem Testlabor: ASP stellt sich dem Lautheitswahn

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Der Lautheitskrieg und die Ausrichtung moderner Audio-Mischungen sind immer wieder heiß diskutierte Themen unter den Freunden des guten Klangs. Ein Vorstoß kommt nun aus einer unerwarteten Ecke.

Zu laut, zu wenig Dynamik, frequenziell schon nah am rosa Rauschen: Dies sind alles Kritikpunkte, die im Zusammenhang mit CD-Neuerscheinungen fallen. Die Ursache ist der Mastering-Prozess, der mittlerweile von vielen Produzenten hinsichtlich der Lautheit bis an die Grenze des Möglichen gefahren wird, ein Prozess, der unter dem Namen „Peak Limiting“ bekannt ist.
 
In die Kritik geraten sind Alben wie „Death Magnetic“ von Metallica,“I’m with you“ von den Red Hot Chili Peppers und „Dark Horse“ vonNickelback. Einerseits führt die übermäßige Lautheit zu sogenanntenIntersample-Peaks bei der D/A-Wandlung – es entstehen also bei einigenWandlern mess- und hörbare Verzerrungen des Signals. Gerade bei dengenannten Alben haben die Verzerrungen einen teilweise sehraufdringlichen Grad erreicht.

Abgesehen davon leiden aber auch die musikalischen Inhalte, denn Dynamik kann als Emotionsträger eingesetzt werden. Ist dagegen alles gleich laut, wird das Musikhören anstrengend und das Gehör ermüdet schnell. Aus audiophilen Kreisen kommen deshalb Rufe, diesem Treiben möglichst schnell Einhalt zu gebieten.
 
Ein interessanter Ansatz kam dieses Jahr von einer deutschen Band. Für gewöhnlich würde man jetzt eine klassische Aufnahme, ein schönes Stück Jazz oder etwas aus dem Genre Singer & Songwriter vermuten, doch der Vorstoß kommt aus der schwarzen Szene. Die Gothic-Rocker ASP veröffentlichten das aktuelle Album „Maskenhaft“ als Doppel-CD – jedoch mit jeweils den gleichen Titeln auf jeder Scheibe.Der Unterschied besteht darin, dass es sich um zwei unterschiedliche Masterings handelt: Die Plakat-Mischung ist für unterwegs gedacht, die Relief-Variante für die heimische Stereoanlage. Schon beim ersten Reinhören konnten wir sagen: Der Unterschied ist gewaltig, von Nuancen kann nicht die Rede sein.

Wo genau die Unterschiede liegen und welche Intention Frontmann Alexander Spreng mit dem Projekt verfolgt, erfahren Sie in der kommenden AUDIO TEST 7/2013, die ab dem 8. November überall im Handel oder online bei Heftkaufen.de zu haben ist.NEUES AUS DEM TESTLABOR – Alle Beiträge im Überblick
[Martin Heller]

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