Immer mehr Menschen in ganz Europa entscheiden sich für den digital-terrestrischen Rundfunk. In etablierten Märkten wie in Großbritannien, der Schweiz oder auch Südtirol hört die Mehrheit der Bevölkerung bereits jetzt digitales Radio.
Eine komplette Umstellung, wie sie Ende 2017 in Norwegen vollzogen wurde, wird in diesen Ländern immer wahrscheinlicher, berichtet das Digitalradio Büro Deutschland. In den Benelux-Staaten, aber auch in Frankreich und Italien, wird der Ausbau der jeweiligen regionalen und nationalen Sendernetze weiter vorangetrieben, um Versorgungslücken zu schließen. In Österreich hat 2019 der erste private Multiplex mit elf Programmen für ganz Österreich seinen Sendebetrieb aufgenommen. Innerhalb der nächsten Jahre sollen zunächst die Landeshauptstädte und wichtige Verkehrswege versorgt werden. Geplant ist eine Gesamtabdeckung von rund 85 Prozent der österreichischen Bevölkerung.
In Polen und Tschechien hat der Auf- und Ausbau der Sendernetze 2019 große Fortschritte gemacht. Der polnische Landesrat für Rundfunk und Fernsehen (KRRiT) hat 16 neue DAB Plus-Konzessionen erteilt und 32 vorhandene Konzessionen erweitert. In Warschau konnte unterdessen der erste private Großstadt-Multiplex mit dem Sendebetrieb starten. Der Betreiber BCAST plant mit weiteren Sendern in Breslau und Danzig.
Hörerinnen und Hörer in Tschechien können seit November das landesweite DAB Plus Angebot empfangen. Dafür hat die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ČRo sieben neue Sendestandorte aufgeschaltet. Der Ausbau soll 2020 fortgesetzt werden, um die Versorgung von jetzt 80 Prozent auf insgesamt 95 Prozent auszuweiten. In regionalisierten Multiplexen für den Westen bzw. den Osten des Landes sind vier nationale und bis zu sechs regionale Programme empfangbar.
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