ZDF baut Diskussionsforen für Nutzer aus, um Hassreden vorzubeugen

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Foto: ZDF

Das ZDF baut seine Diskussionsforen für Programm-Nutzer im Internet aus. Derzeit läuft nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Senders eine Testphase, bei der Nutzer zum Beispiel über politische Themen diskutieren können.

Das ZDF könnte aus Sicht eines neuen Gutachtens eine große Rolle bei der Schaffung von Netzwerk-Partnerschaften im Internet gegen Hassrede spielen. So könnte eine Art neuer Raum und Ort für Diskussion entstehen – als Gegengewicht zu sozialen Netzwerken mit wirtschaftlich getriebenen Algorithmen. Das Ganze soll demokratische Grundwerte stärken. Wer genau Teil eines solchen Netzwerks sein und ob das Ganze eher wie eine Streaming-Plattform oder ein soziales Netzwerk aussehen könnte – all das ist nicht konkret beschrieben. Das Gutachten kann man auch als eine Art Grundidee verstehen.

Wie kann eine solche Plattform aussehen?

Seit Jahren wird hierzulande diskutiert, ob es eine große Plattform geben könnte, die öffentlichen Diskurs ohne Hassrede fördert. Es gibt unterschiedliche Ansätze bis hin zu einer europäischen Lösung. Derzeit arbeiten ARD und ZDF bereits an einem gemeinsamen technischen Ansatz für digitale Bausteine, die in eine solche Richtung führen könnten. Zudem will das ZDF etwa mit einem offenen Bereich in der eigenen Mediathek mehr Interaktion mit Nutzern und unter Nutzern fördern.

ZDF-Intendant Norbert Himmler
©ZDF / Tim Thiel – ZDF-Intendant Norbert Himmler

Die Analyse der Wissenschaftler führte nicht zu direkten Aufträgen der Sender-Kontrolleure an das ZDF. Vielmehr soll es ein Teil des laufenden Diskurses sein. ZDF-Chef Norbert Himmler sagte, das Gutachten bestätigte für ihn den Weg, den der Sender bereits beschritten habe. Das Selbstverständnis des Senders wandele sich, es gehe nicht mehr nur um Programmarbeit.

Das sagt ein bestimmter ZDF-Verwaltungsrat

Zum Gutachten gab es auch eine verhaltene Reaktion – von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der selbst Mitglied im Kontrollgremium ZDF-Verwaltungsrat ist. Man werde sich die Analyse auf Gremienebene auch mit Blick auf dessen viele technische Begrifflichkeiten nochmals ansehen und noch anderen Sachverstand hinzuziehen, bevor man damit in den politischen Raum hineingehe. Bis dahin seien aber noch einige Aufgabe zu erledigen, betonte der Politiker.

Auf die Frage nach der Finanzierung im ZDF sagte Haseloff, dies müsse aus seiner Sicht aus dem Budget heraus gestemmt werden. Der Landeschef aus Sachsen-Anhalt stemmt sich wie andere Länder – vor allem auch Bayern – gegen die Erhöhung des Rundfunkbeitrags.

Text: dpa / Redaktion: Felix Ritter

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