Heute begann ein zweitägiger Warnstreik beim Bayerischen Rundfunk. Grund sind Tarifverhandlungen und noch weit auseinanderliegende Positionen der Beteiligten. Dadurch gerät das Programm des Senders durcheinander.
Seit heute morgen um 3.30 Uhr wird der Bayerische Rundfunk bestreikt. Organisiert wird der vorraussichtlich zweitägige Warnstreik nach Angaben des Senders von den Gewerkschaften Verdi und dem Bayerischen Journalisten-Verband (BJV). Bis Freitag, den 9. August, um genau 3.59 Uhr wird der Streik nach Plan andauern. Die Forderung der Streikenden: eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Für die „Freien“ sollen die Forderungen nach Informationen des BJV die Anhebung der gezahlten Honorare, Lizenzen, Gagen sowie Vertragspauschalen ebenfalls um 10,5 Prozent beinhalten, sowie eine „ebensolche Erhöhung der Mindest- und Höchsthonorare des Honorarrahmens bei einer Laufzeit von 12 Monaten; entsprechende Erhöhung sämtlicher Cluster-Werte“.
Man fordere auch weitergehende Unterstützung der Altersvorsorge „fester Freier“, strukturelle Verbesserungen etwa bei Elternzeit, Pflegezeit und (Langzeit-)Erkrankungen und eine „Erhöhung der Vergütung von Volontär*innen um 10,5 %, mindestens aber 250 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten“. Weiter fordere man auch die Einführung sogenannter METIS-Zählpixel zur Erfassung von Onlinetexten. Diese werden von der Verwertungsgesellschaft „VG Wort“ genutzt, um Zugriffe auf Texte auf Internetseiten zu messen und so eine Datengrundlage für deren Vergütung zu haben. Anlass für den Streik sei die laufende Tarifrunde.
Forderungen der beiden Parteien liegen noch weit auseinander
Die Gewerkschaften und der BR konnten sich einer Pressemeldung des Senders zufolge trotz fünf Verhandlungsrunden bisher nicht einigen. Das letzte Angebot des Bayerischen Rundfunks sah gerade einmal 4,71 Prozent bei einer doppelt so langen Laufzeit von 24 Monaten vor und ist entsprechend noch sehr weit von den Forderungen der Gewerkschaften entfernt. Für Auszubildende, Volontierende, Werkstudierende und Dualstudierende habe der BR nach eigenen Angaben eine Erhöhung um ca. 8 Prozent angeboten. Zu den weiteren Forderungen äußerte sich der BR in einer entsprechenden Pressemeldung nicht. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 12. August stattfinden.
Für den Bayerischen Rundfunk bedeutet der zweitägige Warnstreik wahrscheinlich spürbare Änderungen im Programmablauf. Der Sender gab bekannt, dass Regionalnachrichten und die Mittagsendungen aus den Regionalstudios des BR entfielen. Vorerst würden die Programme verschiedener Radiosender zusammengelegt. Bayern 1 sende nach Angaben der BR weiterhin. Wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete, gab der Sender zuletzt bekannt, dass man fleißig in „KI“ investiere, die man „wertebasiert“ nannte und sprach auch davon, Qualitätsjournalismus unterstützen zu wollen.
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- BR_Fahne: © Bayerischer Rundfunk